Wolfsburg. Auf diversen Kanälen alarmiert die Stadt am Warntag am 8. Dezember. Dafür und für Notfälle werden ab sofort auch die Digital-Werbeanlagen genutzt.

Stell Dir vor, es ist Warntag, und keiner kriegt’s mit! Damit das auf gar keinen Fall passiert, will die Stadt auf möglichst vielen Kanälen auf den bundesweiten Probe-Katastrophenalarm am 8. Dezember aufmerksam machen. Neben Sirenen, Lautsprecher-Durchsagen und Handy-Warnungen kommen dazu in Wolfsburg auch die großen digitalen Werbetafeln zum Einsatz. Was geplant ist, darüber informierten Stadt, Feuerwehr und Werbefirma am Freitag.

„Digitale Stadtinformationsanlagen“ – so lautet der sperrige Begriff für die großflächigen Bildschirm-Tafeln, von denen es beispielsweise an der Heinrich-Nordhoff-Straße gleich mehrere gibt. Die Wolfsburger Bevölkerung wird im Gefahrenfall ab sofort auch über diese so genannten Cityscreens gewarnt: bei Großbränden, Überschwemmungen oder anderen Katastrophen.

Digitale Info-Tafeln sind offizielle Warn-Multiplikatoren

Dazu hat die Stadt eine Vereinbarung mit der Firma Ströer geschlossen, die die Info-Tafeln an vielen Stellen im Stadtgebiet betreibt. Aufgrund einer Kooperation mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sind die Stadtinformationsanlagen als offizielle Warn-Multiplikatoren an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angebunden. Das bedeutet, dass die Stadt auf den Bildschirmen nun bei Gefahren und Katastrophen in allen drei Warnstufen alarmieren kann. Für die Stadt ist dieser zusätzliche Service kostenlos.

„Wir haben in Wolfsburg schon eine sehr gute Warn-Infrastruktur“, betonte Feuerwehr-Dezernent Andreas Bauer am Freitag bei der Vorstellung des neuen Angebots an der Werbetafel auf der Heinrich-Nordhoff-Straße in Höhe Bahnhof. Dazu seien die Cityscreens nun eine sehr gute Ergänzung. Und zwar nicht nur für den bundesweiten Warntag, sondern auch für lokale Ereignisse.

Stadt Wolfsburg will am Warntag auch Sirenensystem auslösen

Wie Ströer-Regionalleiter Paul Lässig sagte, sei man schon seit 2018 Warn-Multiplikator des Bundes. „In den letzten Jahren sind wir dazu übergegangen, auch die Feuerwehren anzusprechen.“ Die Warnungen werden im Ernstfall über die Anlagen vollautomatisch ausgespielt, nicht nur am 8. Dezember.

Apropos Warntag: „Wir werden dann auch unser Sirenensystem auslösen“, kündigte Manuel Stanke an. Der Leiter des Geschäftsbereichs Brand- und Katastrophenschutz der Stadt erklärte, dass die stadtweit 52 Hochleistungssirenen am 8. Dezember um 11 Uhr mit einem einminütigen auf- und abschwellenden Warnton losheulen sollen. „Dann folgt eine Durchsage, und um 11.45 Uhr geben wir Entwarnung“, sagte Stanke. Dafür werde es einen einminütigen durchgehenden Warnton geben.

Schon vor wenigen Jahren hat Wolfsburg neue Warnsirenen installiert, so wie hier auf dem Rathaus-Dach.
Schon vor wenigen Jahren hat Wolfsburg neue Warnsirenen installiert, so wie hier auf dem Rathaus-Dach. © Regios24 (Archiv) | Helge Landmann

Ex-OB nutzte Sirenen für Durchsagen im ersten Corona-Lockdown

Damit aber nicht genug: „Wir werden diesen Sirenenalarm um 15.40 Uhr noch einmal machen, aber nur lokal für Wolfsburg“, verriet der Feuerwehr-Chef. Und zwar verbunden mit der Bitte an die Bevölkerung um Rückmeldung, ob die Warntöne und Durchsagen zu hören waren. Unter der Wolfsburger Bürgertelefon-Nummer 115 können sich die Menschen melden.

Die modernen Sirenen kamen in Wolfsburg im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 schon einmal flächendecken zum Einsatz: Der damalige Oberbürgermeister Klaus Mohrs nutzte die Anlagen für eine Durchsage, mit der er die Bürger zur Einhaltung der Corona-Regeln mahnte.

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Warntag am 8. Dezember mit Info-Stand vor Wolfsburger Rathaus

Beim Warntag beschränkt sich die Stadt übrigens nicht auf reine Alarm-Meldungen auf den diversen Kanälen. „Wir werden auch einen Informationsstand vor dem Rathaus A aufbauen“, kündigte Patrick Krause an. Er ist bei der Feuerwehr Fachgebietsleiter Katastrophenschutz und Einsatzleitung und versprach: „Wir werden zum Beispiel die Installation der Warn-App erklären. Auch Informationsmaterial zu Themen wie Vorsorge und Notvorrat soll es geben – das alles in der Zeit von 9 bis 16 Uhr.

Für die Warnung über die Digital-Tafeln stehen insgesamt 33 Anlagen zur Verfügung: acht in der Fußgängerzone, fünf an Hauptverkehrswegen wie der Heinrich-Nordhoff-Straße, vier im Bahnhofsbereich sowie 16 in der City-Galerie. Die Anzeige auf den Medien stellt nach Angaben der Stadt auch eine wirksame Umsetzung der Warnung für Menschen mit Hörverlust dar.

Die Warnmeldungen auf den Ströer-Anlagen sollen laut Stadt deutlich als Warnungen der Feuerwehr gekennzeichnet sein, inklusive Hinweisen zum Verhalten. Innerhalb von zehn Minuten sollen die Warnungen auf allen Displays in Wolfsburg auflaufen. Bei Entwarnung oder Abbruch soll die Meldung noch eine Stunde weiterlaufen, gekennzeichnet mit dem Stempel „Entwarnung“.