Braunschweig. Glühwein, Bratwurst, Mandeln: Einige Schausteller mussten die Preise leicht erhöhen, um steigende Kosten aufzufangen. Der Andrang war trotzdem groß.

Immer der Nase nach! Der Duft des Braunschweiger Weihnachtsmarkts zieht durch die ganze Innenstadt. Gebrannte Mandeln. Schmalzgebäck. Glühwein. Bratwurst… Am Wochenende lockten die Schausteller und Kunsthandwerker einige Tausende Menschen in die weihnachtliche Welt zwischen Burg, Dom und Rathaus. An vielen Ständen bildeten sich Schlangen und Pulks.

Aber wie steht’s um die Preise? Vor ein paar Jahren gab’s die Thüringer Bratwurst zum Beispiel für 3,50 Euro, den Glühwein ab 2,50 Euro, Mandeln ab 3 Euro. Inzwischen ist alles teurer geworden.

Gebrannte Mandeln sind ab 4 Euro pro 100 Gramm zu haben

Einige Preise im Überblick: Schmalzkuchen bekommt man ab 4 Euro und Puffer pur ab 5 Euro (mit Apfelmus ab 5,50 Euro). Die gebrannten Mandeln sind ab 4 Euro pro 100 Gramm zu haben. Für den normalen Glühwein (ohne Schuss) zahlt man an den meisten Ständen 3,50 oder 4 Euro.

Eine Braunschweiger Bratwurst gibt’s für 3,50 Euro, die Thüringer für 4 Euro, die Krakauer für 5 Euro und die 1/2-Meter-Bratwurst für 6 Euro. Bei den Knödeln ist man ebenfalls mit 6 Euro dabei, beim Flammkuchen mit 7 Euro, und Braunkohl mit Bratkartoffeln und Bregenwurst kostet 9 Euro.

Stefan Franz, Vorsitzender des Schaustellerverbandes (von links), Mumme-Wirt Andreas Beinhorn und Thomas Bronswyk vom Schwarzwaldstübchen.
Stefan Franz, Vorsitzender des Schaustellerverbandes (von links), Mumme-Wirt Andreas Beinhorn und Thomas Bronswyk vom Schwarzwaldstübchen. © regios24 | Stefan Lohmann

Braunschweiger Schausteller: Preise sind ein sehr sensibles Thema

Stefan Franz, der Vorsitzende des Braunschweiger Schaustellerverbands, hat den Eindruck, dass die Preiserhöhungen maßvoll erfolgt sind. In der „Weihnachtspyramide“, die er mit Thomas Bronswyk zwischen Burgplatz und Platz der Deutschen Einheit betreibt, seien die Preise für Löwenpunsch und Co. dank langfristiger Verträge noch stabil geblieben, sagt er.

Die Preisfrage sei ein sensibles Thema, betont Thomas Bronswyk. „Wir haben viele Stammgäste – auf deren Umsatz sind wir angewiesen. Wir wollen doch, dass sie wiederkommen. Es nützt nichts, wenn es zu teuer ist und niemand kommt. Den Leuten muss es das wert sein.“ Auch Mumme-Wirt Andreas Beinhorn sagt: „Fast alle Lieferanten haben die Preise angezogen. Aber wir dürfen es nicht überziehen. Die Menschen wollen Qualität, und der Preis muss dazu passen.“

Markus Kühn (von links), Sylvia Weber und Sebastian Raupach haben in der Braunschweiger Braunkohlhütte gut zu tun.
Markus Kühn (von links), Sylvia Weber und Sebastian Raupach haben in der Braunschweiger Braunkohlhütte gut zu tun. © regios24 | Stefan Lohmann

Franz, Bronswyk und Beinhorn sind mit dem Start des Weihnachtsmarkts zufrieden. „Die Menschen haben einen großen Nachholbedarf und sehr gute Laune“, meint Franz. Und Bronswyk ergänzt: „Wir alle sind einfach froh, dass nach den zwei Corona-Jahren jetzt wieder alles normal stattfinden kann.“

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Braunschweiger Braunkohlhütte: Keine Beschwerden über etwas höhere Preise

Gute Stimmung herrscht auch in der Braunkohlhütte am Dom. „So macht es wieder Spaß“, sagt Chefin Sylvia Weber. Keine Corona-Beschränkungen mehr. Keine Testpflicht, keine Maskenpflicht. Ja, die Preise habe sie ein bisschen anheben müssen. „Aber es hat sich noch keiner beschwert. Die Menschen haben Verständnis dafür.“

Claus Dannehl in der Mandelbrennerei am Dom äußerst sich ebenfalls optimistisch: „Der Start war so wie 2019!“ Nun müsse man abwarten, wie es laufe. In diesem Jahr ist der Weihnachtsmarkt besonders lang, weil die Adventszeit früh beginnt. Ein bisschen mehr Umsatz wäre nicht schlecht – alles sei teurer geworden, sagt Dannehl: Zucker, Schokolade ...

Helge Fichtelmann (links) in seiner „Pufferschmiede“ hofft, dass der Appetit der Weihnachtsmarktgäste noch etwas zulegt.
Helge Fichtelmann (links) in seiner „Pufferschmiede“ hofft, dass der Appetit der Weihnachtsmarktgäste noch etwas zulegt. © regios24 | Stefan Lohmann

Fichtelmann: Uns fliegen die Kosten um die Ohren

Helge Fichtelmann mit seiner „Pufferschmiede“ am Rathaus ist angesichts der steigenden Preise sehr besorgt. Zumal der Start des Weihnachtsmarkts aus seiner Sicht schleppend anläuft. Der Auftakt am Mittwochabend sei zwar sehr gut gewesen, aber seitdem halte sich der Appetit auf Puffer in Grenzen. Er hofft, dass sich das Blatt noch wendet.

„Uns fliegen die Kosten um die Ohren“, beklagt er. „Strom, Materialeinkauf, Löhne. Das können wir gar nicht so auf unsere Preise umlegen, wie es von der Kalkulation her eigentlich sein müsste. Wir wollen und müssen ja alle Menschen erreichen.“ Und das gehe nur mit angemessenen Preisen. „Eine verrückte Zeit!“

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