Wolfsburg. Einen Blindgänger fanden die Spezialisten nicht bei den Kampfmittelsondierungen. Wie es mit der Autobahnbaustelle bei Wolfsburg-Sandkamp weitergeht.

Die Hälfte ist geschafft: Seit Ende August waren auf der A 39 nahe dem Volkswagen-Werk mehrere tausend Löcher gebohrt worden. Grund für die aufwendigen Straßenarbeiten war die Suche nach Bomben-Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. In der Tiefe des Autobahndamms machten die Experten einen eigenartigen Fund.

Um es vorwegzunehmen: Eine Bombe haben die Spezialisten bei den Kampfmittelsondierungen, bei denen stellenweise bis zu 12 Meter tief in den Autobahn-Damm gebohrt wurde, nicht gefunden.

Metalldetektor schlug unter der Autobahn in Wolfsburg an

Dennoch schlug das Gerät mit dem Metalldetektor wegen eines metallischen Funds in der Tiefe an. „Es wurde keine Bombe gefunden, nur ein altes Brunnenrohr“, berichtete Projektleiter Robin Enkelmann von der Autobahn GmbH des Bundes unserer Zeitung nach dem planmäßigen Abschluss des ersten Teils der Sondierungsarbeiten Mitte September.

Entwarnung also auf der östlichen Hälfte der Autobahn auf den beiden Spuren in Fahrtrichtung Norden zwischen den Anschlussstellen Wolfsburg-Sandkamp und Weyhausen. Als nächstes ist gegenüber die Fahrtrichtung Süden an der Reihe.

Nächste Woche wird Verkehrsführung auf A 39 umgestellt

Vorher musste aber die Fahrbahn in Richtung Norden wiederhergestellt werden, die für die Sondierungsarbeiten komplett aufgebrochen und abgetragen worden war. „Zunächst wurde der vorhandene Untergrund mittels Zement verfestigt, dann folgte die Herstellung der Entwässerung und der neuen Asphaltschichten“, erklärte Projektleiter Enkelmann. In dieser Woche werden noch Bankett, Leitplanken und Fahrbahnmarkierung hergestellt.

In der nächsten Woche soll dann die Umstellung der Verkehrsführung erfolgen, so dass in der Woche ab 17. Oktober die Fahrtrichtung Süden voll gesperrt ist und die Bauarbeiten zur Vorbereitung der Kampfmittel-Suche dort starten können. Der Verkehr soll aber wie bisher im Baustellenbereich mit einer Fahrspur je Richtung laufen. Eine Vollsperrung ist nicht geplant. Es gilt wie schon jetzt Tempo 80.

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Spezialbohrer schafft bis zu 100 Löcher pro Tag

Auf der westlichen Autobahnhälfte geht es dann weiter wie zuvor auf der östlichen: Zur Vorbereitung der Kampfmittelsondierungen zerlegt ein Bagger die Fahrbahn in 40 mal 40 Zentimeter große Asphaltbrocken. Nach deren Abtransport sind wieder die Experten gefragt.

Dann werden mit einem ferngesteuerten Spezialbohrer wieder 70 bis 100 Löcher pro Tag gebohrt und mit Kunststoffrohren gefüllt, über die dann die Sonde zum Untersuchen des Untergrunds herabgelassen wird. Anschließend werden die Löcher wieder verpresst.

Im Idealfall ist die Baustelle Ende Februar 2023 abgeschlossen

„Nach Abschluss aller Kampfmittelerkundungen erteilt die Fachfirma dann eine Freigabe für die weiteren Bauarbeiten“, erläuterte der Projektleiter. Läuft auch weiterhin alles glatt – also ohne Bomben-Fund –,­ dann sollen die Sondierungs- und Fahrbahnarbeiten auf 3 Kilometern Länge Ende Februar 2023 abgeschlossen sein.

Dafür ist aufgrund des bevorstehenden Winters ein zeitlicher Puffer eingeplant, auch aufgrund der Weihnachtspause, berichtete der Projektleiter. Daran soll sich dann die weitere Fahrbahnsanierung bis zum Autobahnende bei Weyhausen anschließen.

Ohne Kampfmittelsondierungen kein neuer Fahrbahnbelag

Die Kampfmitteltiefensondierungen sind nach Angaben der Autobahn GmbH erforderlich, weil der Fahrbahnbelag auf der A 39 nach dem Abschnitt vom Mittellandkanal bis Sandkamp auch zwischen Sandkamp und Weyhausen erneuert werden soll. Zuvor muss sichergestellt sein, dass in der Tiefe keine Bomben-Blindgänger mehr liegen.

Weitere Informationen zu den Straßenbau- und Sondierungsarbeiten auf der A 39 finden Sie hier: www.autobahn.de/nordwest/projekte/detail/grundhafte-erneuerung-bei-landkreis-gifhorn-zwischen-mittellandkanal-und-weyhausen#uebersicht.