Braunschweig. Geschäftsführer Schwarz erläutert, was er sich konkret vorstellt. Der Standort sei aufgrund der Lage zwischen Harz und Heide sehr gut geeignet.

Der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg will sich bei der Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden einbringen. Wie Geschäftsführer Michael Schwarz in einer Pressemitteilung ankündigt, wäre der Flughafen ein geeigneter Standort für einsatzbereite Außenlastbehälter zum Wassertransport sowie für Löschmittel. Hubschrauber etwa von Polizei und Bundeswehr könnten diese aufnehmen und ohne Zeitverzug zum Einsatzort fliegen.

Derzeit kümmere sich das Niedersächsische Landesamt für Brand und Katastrophenschutz mit Standort in Celle darum, so Schwarz. Als zweiter Standort biete sich Braunschweig an – aufgrund der zentralen Lage zwischen Harz und Heide sowie der Nähe zu Sachsen-Anhalt. Während im Fall eines Brandes Maschinen aus dem Norden Celle anfliegen könnten, sei Braunschweig insbesondere für Maschinen aus dem Süden oder Westen der geeignete Standort. „Hier stehen dann Feuerwehr- und Flughafentechniker bereit, um den Einsatz vorzubereiten.“

„Bei Bränden auf abgelegenen Flächen wie im Harz ist der zeitnahe Einsatz entscheidend“

Schwarz reagiert mit seinem Vorstoß auf die aktuelle Lage: Die Zahl der Brände nimmt zu – das zeigten zuletzt unter anderem die Waldbrände am Brocken. Bis 2024 will das Land deswegen vier neue Feuerwehr-Spezialeinheiten zur Brandbekämpfung aufstellen – im Heidekreis/Landkreis Celle sowie in den Kreisen Göttingen/Goslar, Gifhorn/Uelzen und Lüneburg/Lüchow-Dannenberg. Jede von ihnen erhält unter anderem Speziallöschfahrzeuge.

Das Team des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg kennt sich mit Brandbekämpfung aus: Die Flughafenfeuerwehr nutzt für schnelle Einsätze am Boden unter anderem den „Panther“ und zum Training ein Flugzeug, das auch mal brennen darf. 
Das Team des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg kennt sich mit Brandbekämpfung aus: Die Flughafenfeuerwehr nutzt für schnelle Einsätze am Boden unter anderem den „Panther“ und zum Training ein Flugzeug, das auch mal brennen darf.  © Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

„Bei Bränden auf abgelegenen Flächen wie beispielsweise im Harz ist nicht nur die schnelle Lokalisierung entscheidend, sondern auch der zeitnahe Einsatz“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Einsatz mehrmotoriger Löschflugzeuge sei in unserer Region wegen fehlender großer Seen problematisch – die Flugzeuge können also im Flug kein Wasser aufnehmen. „Derzeit sind hier Hubschrauber das effektivste Mittel, die Ausbreitung der Brandherde zu verhindern, bis die Spezialeinheiten und die anderen Einsatzkräfte am Boden vor Ort sind.“ Die Hubschrauber werden mit Wasserbehältern ausgestattet.

Auf Feuerlöschflugzeuge könnten in Braunschweig stationiert werden

Außerdem wird Schwarz zufolge auch über den Einsatz spezieller einmotoriger Flächenflugzeuge diskutiert. „Fachleute empfehlen die Entwicklung eines nationalen Konzepts zur Stationierung und zum Betrieb von SEATs, Single Engine Airtankers“, erläutert er. „Mit dem amerikanischen Airtractor AT 802 ist beispielsweise ein kleines Feuerlöschflugzeug auf dem Markt. Diese Maschinen könnten als Ergänzung für die verfügbaren Hubschrauber dienen, Braunschweig wäre ein idealer Standort.“

Matthias Disterheft, Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft, sieht noch einen weiteren Standortvorteil: die Nähe zum Luftfahrtbundesamt als Zulassungsbehörde und zu den Forschungseinrichtungen. So hat beispielsweise das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in diesem Jahr einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem Luftfahrzeuge und Flotten für die Waldbrandbekämpfung konzipiert werden sollen. Die Entwürfe sollen kurze oder sogar senkrechte Start- und Landevorgänge ermöglichen sowie die an die Feuerfront gelieferte Wassermenge maximieren.

Flughafen-Geschäftsführer Michael Schwarz betont darüber hinaus: „Braunschweig ist ein Forschungsstandort, an dem auch Drohnen entwickelt und getestet werden, die einen Beitrag zur Brandprophylaxe leisten können.“

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