Wolfenbüttel. Im Nordosten Wolfenbüttels fällt nach einem Gewitter der Strom aus. Jetzt ist der Fehler behoben. Es gibt wieder Strom.

In Wolfenbüttel hat es am Freitag einen massiven Stromausfall gegeben. Der Strom ist um 4.44 Uhr ausgefallen, teilten die Stadtwerke Wolfenbüttel mit. Ursache sei ein Blitzeinschlag in der Station Schweigerstraße gewesen. Um diese Uhrzeit gab es ein heftiges Gewitter. Im Südkreis kam es zu Starkregenfällen. „Mit abschnittsweiser Inbetriebnahme konnten ab 13.28 Uhr wieder alle Stromkunden in Wolfenbüttel versorgt werden“, so die Stadtwerke.

In den Bereichen Schweigerstraße, Södekamp, Waldenburger Straße, Elbinger Straße, Salzdahlumer Straße, Reichenberger Straße, Kleine Breite und Am Exer waren zeitweise bis 4.800 Kunden betroffen. Bereits um 4.57 Uhr sei die Leitung der Bereitschaft der Stadtwerke vor Ort gewesen und habe über das Netzleitsystem mit der Fehlersuche begonnen. Schnell sei festgestellt worden, dass der Fehler im Bereich der Schweigerstraße lag.

Ein Blitz schlug in die Trafostation an der Schweigerstraße ein

Die dort befindliche Trafostation auf dem Parkplatz eines Supermarktes sei von einem Blitz getroffen und elektrische Bauteile im Innenbereich seien zum Teil stark beschädigt worden. Im weiteren Verlauf habe sich durch die heftigen Einflüsse ein zweiter Fehler zwischen den Stationen Birkenweg und Öselweg ergeben, der sich innerhalb desselben Mittelspannungsabschnitts befand. „Sämtliche Trafostationen, die sich zwischen diesen beiden Fehlerstellen befanden, fielen somit aus und konnten zunächst nicht wiederversorgt werden“, so die Stadtwerke.

Die Schaltanlage an der Schweigerstraße habe also begutachtet und repariert werden müssen, dies hätte Priorität für die Wiederinbetriebnahme der Gesamtstrecken gehabt. Zeitgleich habe mit einem großen Notstromaggregat der Verbrauchermarktbereich ab 9.25 Uhr hilfsweise wieder versorgt werden können. Der Kabelfehler auf der Strecke Birkenweg/Öselweg sei parallel mit dem Kabelmesswagen geortet und dann im Tiefbau freigelegt worden. Mit Hochdruck hätten 13 Stadtwerke-Mitarbeiter, unterstützt von zwei Dienstleistern, dann um 13.09 Uhr die Strecken wieder betriebsbereit melden können.

Der Stromausfallhatte Auswirkungen auf zahlreiche Firmen. „Bei uns geht gar nichts mehr. Das Tor geht nicht auf, die Rolläden müssen unten bleiben“, schilderte Sarah Künnemann, Assistenz der Geschäftsleitung von Pan Acoustics die Situation. Die Produktion könne nicht laufen. „Und die Telefone brauchen ja schließlich auch Strom“, erzählte Sarah Künnemann. Weil sie zu Hause auch keinen Strom habe, sei sie mit ihrem Laptop zu ihrer Schwester gegangen, um von dort aus – quasi im Homeoffice – zu arbeiten.

In der Ostfalia Hochschule sind die Dieselaggregate zur Notstromversorgung angesprungen

In der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften seien die Dieselaggregate angesprungen, die die Server im Rechenzentrum mit Strom versorgten. Das berichtete Nadine Zimmer, Pressesprecherin der Ostfalia Hochschule. Das System nennt sich „unterbrechungsfreie Stromversorgung“. Es sorge auch dafür, dass die Telefonumleitungen in die Homeoffices gewährleistet seien. „Wir sind wegen des Stromausfalls kurzerhand alle ins Homeoffice gezogen, um überhaupt arbeiten zu können“, sagte Nadine Zimmer.

Dramatisch war die Situation zeitweise auch im Einkaufszentrum an der Schweigerstraße in Wolfenbüttel. „Es sind keine EC-Zahlungen mehr möglich. Wir können keine Online-Bestellungen für unsere Apotheke aussenden. Nur das Telefon und das gute alte Fax funktionieren noch“, sagte Susanne Trapp von der dort ansässigen Easy-Apotheke. Dank des Notstromaggregates der Stadtwerke musste die Tiefkühlware bei Edeka-Brüggendick nicht verschenkt werden. Das nämlich war bei einem Stromausfall Ende April bei Edeka-Häring am Neuen Weg passiert, als dort die Kältetechnik komplett ausgefallen war. Marktinhaberin Anna Häring verschenkte damals nach dem Stromausfall angetaute Tiefkühlware.

Bei den Stadtwerken läuft derzeit ein Tonband – Störungs-Hotline

Wer bei den Stadtwerken anrief, hörte eine Stimme vom Band: „Leider haben wir derzeit im Stromnetz eine Störung. Wir bemühen uns, die Versorgung so schnell wie möglich wieder herzustellen. Die Störungs-Hotline der Stadtwerke war unter der Telefonnummer (05331) 408256 zu erreichen. Sie war häufig besetzt. Laut eigener Auskunft sei das Städtische Klinikum von dem Stromausfall nicht betroffen gewesen.

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