Braunschweig. Nach Ärger um die Namensrechte hat sich der Stadtschülerrat kurzerhand etwas Neues einfallen lassen. Alles Wichtige rund um die Feier am 13. Juli.

Seit fast 20 Jahren findet am letzten Schultag vor den Sommerferien eine große kostenlose Party für alle Schülerinnen und Schüler statt. Organisiert wird sie von der Jugendförderung der Stadt zusammen mit dem Stadtschülerrat. School’s out: Unter diesem Namen ist die Feier zu einer Marke und auch zur Tradition geworden. Übrigens nicht nur in Braunschweig – auch in vielen anderen Städten wird am Zeugnistag zur School’s-Out-Party eingeladen.

Weil es nun aber völlig unerwartet Ärger um die Namensrechte gegeben hatte, musste sich das Braunschweiger Orga-Team kurzfristig einen neuen Namen einfallen lassen. Das Ergebnis: „Out For Summer!“ Das steht für Aufbruch in sechs grandiose, gefühlt endlose Wochen Sommerferien.

Die Party am 13. Juli ist wie immer für alle kostenlos

„Mit diesem Namen machen wir einen Neustart und gehen in eine neue Ära“, sagt Gina Jane Schmidt von der Ricarda-Huch-Schule (Stadtschülerrat). Kein Frust, kein Nörgeln – so lautet die Botschaft der jungen Leute: Die Enttäuschung rund um den Namensstreit abhaken und mit voller Energie rein in die Party am 13. Juli. Die Veranstaltung soll noch spektakulärer sein als bisher, noch unvergesslicher, einfach noch schöner, kündigt Schmidt an.

Wie immer gilt: Die Party ist kostenlos, alle Schülerinnen und Schüler können kommen. Bis zu 6000 junge Leute waren vor Corona dabei. Nach der zweijährigen Zwangspause ist dieses Mal ein ganz besonderes Programm vorgesehen – ermöglicht durch das Förderprogramm „Startklar in die Zukunft“ des Landes Niedersachsen und durch den Hauptsponsor, die Öffentliche Versicherung Braunschweig.

Braunschweiger Rapper Sin Davis und Negatiiv OG treten auf

„Außerdem ist noch Geld übrig, weil die Party wegen Corona zweimal ausgefallen ist“, erläutert Sakura Singh, ebenfalls Mitglied des Stadtschülerrats. „Wir können daher dieses Mal bei den Künstlern voll zuschlagen!“ Für Musik sorgen unter anderem die Braunschweiger Rapper „Sin Davis“ und „Negatiiv OG“. Es gibt außerdem kostenlose alkoholfreie Getränke und vor allem: jede Menge Spaß.

Sozialarbeiter Philipp Heinemann von der städtischen Jugendförderung legt sich ebenfalls kräftig ins Zeug und ist stolz darauf, was die Jugendlichen wieder auf die Beine stellen. Er betont: „Wir gewährleisten eine begleitete, sichere Party. Eltern können ihre Kinder getrost hingehen lassen.“ Damit will Heinemann Bedenken entkräften, es handele sich nur um ein riesiges Besäufnis. „Das ist nichts so. Und wir arbeiten auch sehr gut mit den Behörden und dem Sanitätsdienst zusammen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Braunschweiger Veranstalter hatte sich das Namensrecht gesichert

Zu dem Namensstreit war es gekommen, weil ein kommerzieller Veranstalter sich das Namensrecht schneller gesichert hatte als die Stadt. Der Eigentümer der Marke „School’s out“ sei schon 2020 auf die Stadt zugekommen, um nach jahrelanger Verwendung der Marke ohne Nutzungsrechte über einen Lizenzvertrag und eine Vergütung zu sprechen, schildert Philipp Heinemann. Doch dann kam Corona, die Party musste ausfallen. Die Gespräche mit dem Markeneigentümer lagen vorerst auf Eis – und in der Zwischenzeit hat der Braunschweiger Joris Ameln das Namensrecht erworben und darf es exklusiv nutzen.

Unter dem Motto „School’s out“ will Ameln am Abend des 13. Juli, also nach der Party im Bürgerpark, ein Outdoor-Festival an der Millenium-Halle veranstalten. Das Pikante daran: Ameln gehörte bis vor wenigen Jahren selbst zum Orga-Team der School’s-Out-Party im Bürgerpark. Zum Ärger seitens der Stadt und des Stadtschülerrats sagte er kürzlich im Interview mit unserer Zeitung: „Ich hoffe sehr, dass man gemeinsam, respektvoll nebeneinanderher existierend in eine produktive und erfolgreiche Zukunft blicken kann.“

Schuldezernentin Christine Arbogast betonte bei der Vorstellung des neuen Namens „Out For Summer“: „Der Neustart hat auch etwas Gutes – dieser Name ist geschützt und es gibt ihn nur in Braunschweig!“ Und Martin Albinus, Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie der Stadt, lobte die Schülerinnen und Schüler: „Was Ihr Euch ausgedacht habt, ist klasse, das Design ist klasse – und die Party wird klasse!“