Hannover. Versicherer hatten im vergangenen Jahr das höchste Schadensaufkommen ihrer Geschichte. Andere Bundesländer traf es noch schlimmer.

Die versicherten Schäden durch Starkregen und Überschwemmungen haben sich 2021 in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Das ergibt sich aus der am Mittwoch vorgestellten bundesweiten Naturgefahrenbilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Die Versicherer hatten demnach im vergangenen Jahr das höchste Schadensaufkommen ihrer Geschichte. Grund hierfür sei das Extremwetterereignis „Bernd“, das vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz für Rekordschäden gesorgt habe, hieß es.

Der Bilanz zufolge gab es in Niedersachsen im vergangenen Jahr 11,8 Schadensmeldungen auf 1000 Sachversicherungsverträge mit Elementardeckung. 2020 waren es 5,7 Meldungen. Auch in Bremen stieg der Wert deutlich. Aber mit 5,7 (2020: 2,2) hatte das kleinste deutsche Bundesland die niedrigste Schadenshäufigkeit pro 1.000 Verträge im bundesweiten Vergleich. Wer im Versicherungsvertrag eine Elementardeckung abgeschlossen hat, ist gegen Elementarrisiken wie Starkregen oder Hochwasser abgesichert.

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Deutlich mehr Schadensmeldungen in Nordrhein-Westfalen

Am häufigsten von Naturgefahren betroffen war Nordrhein-Westfalen mit 48,2 Schadensmeldungen. Der Bundesdurchschnitt lag bei 22,4 (2020: 3,8). Auf Niedersachsen entfiel den Angaben zufolge mit insgesamt 280 Millionen Euro (2020: 240 Millionen Euro) für Unwetterschäden die fünfthöchste Schadensumme im Bundesländervergleich.

In Bremen waren es 7 Millionen Euro. Zum Vergleich: Mit deutlichem Abstand am stärksten betroffen waren Nordrhein- Westfalen mit 5,5 Milliarden Euro, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit drei Milliarden Euro und Bayern mit 1,45 Milliarden Euro.

Bundesweit summierten sich im Jahr 2021 die Schäden durch Naturgefahren wie Sturm, Hagel, Überschwemmung und Starkregen auf rund 12,7 Milliarden Euro, wie GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen sagte.