Braunschweig. Kunden müssen teilweise 57 Prozent mehr zahlen. Braunschweiger Energieversorger: Angespannte Lage auf den Energiemärkten hat sich weiter verschärft.

Nach den Preiserhöhungen für Gas und Strom zieht BS Energy nun auch bei der Fernwärme nach. In einer Pressemitteilung kündigt der Braunschweiger Energieversorger steigende Preise ab 1. April an. Demnach beträgt die Erhöhung im Vergleich zum Oktober 2021 beim Produkt „BS|Fernwärme“ durchschnittlich 40 Prozent und beim Produkt „BS|Fernwärme Jan“ etwa 57 Prozent.

Ein konkretes Beispiel: Bei „BS|Fernwärme Jan“ und dem Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses von 12 Megawattstunden steigen laut BS Energy die monatlichen Ausgaben für die Heizung um 55,24 Euro (brutto). Bei einem Mehrfamilienhaus mit sechs bis acht Wohneinheiten und einem Wärmebedarf von 75 Megawattstunden im Produkt „BS|Fernwärme“ steigen die monatlichen Ausgaben um 242,41 EUR (brutto).

Preis wird anhand einer Formel berechnet

BS Energy begründet die Erhöhung mit der sich weiter verschärfenden Lage auf den Energiemärkten. „Die Preise für die Fernwärme werden jeweils zum 1. April und 1. Oktober eines Jahres angepasst“, erläutert das Unternehmen. „Der Preis berechnet sich dabei durch vertraglich mit den Kunden vereinbarte Preisänderungsformeln.“

In diesen Formeln werden laut dem Energieversorger jeweils Werte der letzten sechs bis zwölf Monate herangezogen – beispielsweise Erdgasindex, Steinkohleindex, Investitionsgüterindex, Wärmepreisindex oder CO2-Preis. Daraus werde ein neuer Preis berechnet, der dann für ein halbes Jahr gelte. „Diese Werte kommen von neutralen Stellen wie zum Beispiel dem Statistischen Bundesamt und sind öffentlich einsehbar.“

Beschaffungskosten für Erdgas und CO2-Preis sind gestiegen

Aktuell nehmen der Erdgas- und Steinkohleindex sowie der CO2-Preis den größten Anteil an der Steigerung ein: „Der zugrunde liegende Erdgasindex steigt gegenüber der letzten Preisfestsetzung um mehr als 120 Prozent – der Anteil in der Formel beträgt 40 Prozent. Der Steinkohleindex steigt gegenüber der letzten Preisfestsetzung um mehr als 97 Prozent.“ Zudem habe sich der Preis für CO2 mehr als verdoppelt.

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