Hannover. Die Impfkampagne in Niedersachsen kommt voran. Viele Ältere haben die Spritze erhalten, nun können sich über 60-Jährige für eine Impfung anmelden.

Mit knapp 75.000 Impfungen am zurückliegenden eigens organisierten Impfwochenende hat Niedersachsen die Impfquote gesteigert und große Mengen von Astrazeneca-Dosen einsetzen können. Für Impfungen mit diesem Präparat können sich seit Montag auch über 60-Jährige anmelden, nach einem Update mit kurzer Unerreichbarkeit laufe das Impfportal störungsfrei, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit. „Diese Möglichkeit wollen wir so schnell wie möglich auch auf Impftermine mit den anderen Impfstoffen ausweiten“, kündigte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) an.

Niedersachsens Gesundheitsministerin- Impfreihenfolge beibehalten

Gut 23 Prozent aller Niedersachsen hat Erstimpfung

Nachdem die 50 Impfzentren im Land über Ostern trotz Ermahnung des Ministeriums weniger als erwünscht gegen das Coronavirus geimpft hatten, sollten am Wochenende 70.000 Impfungen verabreicht werden, doppelt so viel wie an einem gewöhnlichen Wochenende. Am Ende gelang es, insgesamt 74.562 Impfungen durchzuführen, womit nun 23,4 Prozent der Bevölkerung in Niedersachsen mindestens eine Impfung erhalten haben. Damit liege Niedersachsen im Ländervergleich mittlerweile auf Platz acht, teilte das Gesundheitsministerium mit.

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Kontinuierliche Steigerung der Impfleistung

„Wir konnten die Impfleistung der Impfzentren zuletzt kontinuierlich steigern, allein in der vergangenen Woche auf mehr als 260.000 Impfungen“, sagte Behrens. Deshalb stünden inzwischen nur noch rund 33.000 Menschen der Altersgruppe über 70 auf der Warteliste. „Damit haben wir einen großen Schritt auf unserem Weg gemacht, die besonders gefährdeten Menschen in unserer Gesellschaft vor Infektionen und schweren Krankheitsverläufen zu schützen.“ 52,1 Prozent der Menschen über 60 haben inzwischen mindestens eine Impfung erhalten, 18,2 Prozent sind bereits vollständig geimpft.

Behrens spricht sich für festgelegte Reihenfolge aus

Deshalb könnten sich in Niedersachsen nun nach und nach auch Menschen aus der Prioritätsgruppe drei für eine Impfung anmelden, sagte Behrens. Sie warnte in dem Zusammenhang vor einer voreiligen Auflösung der Priorisierung. Dafür gebe es im Moment noch nicht genügend Impfstoff. „Wenn die Impfstofflieferungen für die Impfzentren und die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in den nächsten Wochen wie angekündigt eintreffen, wird die Situation Ende Mai oder Anfang Juni sicherlich anders aussehen.“ Am Montag befanden sich insgesamt knapp 406 000 Niedersachsen auf der Warteliste.

Am Montag wurden nach den Daten des Robert Koch-Instituts 995 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert, am Vortag waren es 1194. Die Zahl der Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen betrug 118,5 nach 111,6 am Vortag.