Hannover. Anders als in anderen Bundesländern sei eine Freigabe der Astrazeneca-Dosen für sämtliche Impfwillige im Moment nicht geplant.

In Niedersachsen stehen über die Online-Plattform zur Buchung von Corona-Schutzimpfungen ab sofort kurzfristig freigewordene Termine zur sofortigen Buchung zur Verfügung. Die sogenannte Terminbörse richtet sich ausschließlich an derzeit zur Impfung berechtigte Gruppen, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover am Donnerstag mit. Das Ziel ist, die Impfkampagne zu beschleunigen und in den Zentren kurzfristig ungenutzten Impfstoff schneller zu verwenden.

Die Priorisierung werde auch für die kurzfristigen Termine vollständig eingehalten, auch für den Impfstoff von Astrazeneca werde an der Impfreihenfolge festgehalten, betonte das Ministerium. Anders als in anderen Bundesländer sei eine Freigabe der Astrazeneca-Dosen für sämtliche Impfwillige im Moment nicht geplant.

Termine in Impfzentren werden häufig kurzfristig abgesagt

Häufiger komme es vor, dass Termine in den Impfzentren kurzfristig abgesagt werden, weil jemand schon ein anderes Impfangebot angenommen hat, erläuterte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Wenn in diesen Fällen nicht mehr genug Zeit bleibe, um freigewordene Termine an Menschen auf der Warteliste zu vergeben und diese rechtzeitig zu kontaktieren, könnten diese unter www.impfportal-niedersachsen.de online gebucht werden.

Das Angebot könne ausdrücklich auch von Menschen genutzt werden, die bereits auf der Warteliste stehen. Ihr Platz auf der Warteliste werde automatisch freigegeben, sobald sie einen solchen Online-Termin annehmen, hieß es.

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Gesundheitsministerium unzufrieden mit Impffortschritt

Wer nach einem kurzfristig verfügbaren Impftermin auf der Plattform suchen möchte, muss die übliche Registrierung mit der Eingabe seiner persönlichen Daten und seines Wohnorts durchlaufen. Im Eingabebereich für Impftermine kann man dann ausprobieren, ob das System einen kurzfristigen Termin vorschlägt. Einen separaten Button oder Bereich mit der Bezeichnung „Terminbörse“ gibt es nicht, erklärte das Ministerium. Auch wer sich bereits auf die Warteliste für einen Impftermin gesetzt hat, kann auf dem beschriebenem Weg auf gut Glück gucken, ob zwischenzeitlich kurzfristig ein Termin verfügbar ist.

Unterdessen ist man im Gesundheitsministerium weiter unzufrieden mit dem Impffortschritt in einem Teil der 50 Impfzentren im Land. Das Tempo sei sehr unterschiedlich, sagte Corona-Krisenstabsleiter und Staatssekretär Heiger Scholz am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtages in Hannover. Manche starteten die Terminvergabe für künftige Impfungen erst, wenn die Impfstofflieferung vor Ort eingetroffen sei. „Einige sind zu zögerlich, wir müssen da intensiver ran“, sagte Scholz. In diesen Fällen versuche das Ministerium mit Einzelweisungen den unter der Hoheit der Landkreise stehenden Zentren Tempo zu machen.