Hannover. Niedersachsen will den Spielraum der geplanten Bundes-Notbremse nutzen. Bei den Schulschließungen will das Land an den strikten Regelungen festhalten.

Niedersachsen möchte die Möglichkeit des Terminshoppings in der Corona-Krise bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 150 ermöglichen. Diesen Spielraum der geplanten Bundes-Notbremse wolle das Land nutzen, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Mittwoch im Landtag in Hannover. Bislang ist in Niedersachsen das Einkaufen mit einem vorab vereinbarten Termin (click and meet) nur bis zu einer Schwelle von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen erlaubt. Außerdem wolle Niedersachsen die Altersgrenzen für Kinder bei den Kontaktbeschränkungen entsprechend der geplanten Bundesregeln auf 14 Jahre erhöhen.

Schulschließungen: Niedersachsen hält an strikten Regelungen fest

Beim Thema Schulschließungen halte Niedersachsen zunächst an seiner strikteren Regelung fest, ab einer Inzidenz von 100 in den Distanzunterricht zu wechseln. Zunächst sollten einige Wochen Erfahrung mit den systematischen Corona-Tests an Schulen gemacht werden. Die Bundes-Notbremse sieht einen Wechsel in den Distanzunterricht erst ab einer Inzidenz von 165 vor.

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Niedersachsen muss Inzidenzwerte unter 100 senken

Keine Möglichkeit auf einen schnellen Start der Modellvorhaben mit einer Öffnung von Handel und Gastronomie gekoppelt an Schnelltests sieht Weil angesichts der Bundesregelungen, die dafür einen Inzidenzwert von unter 100 vorsehen. Niedersachsen sei nun darauf angewiesen, die Inzidenzwerte wieder unter 100 zu senken. In der großen Mehrzahl der Landkreise und Großstädte liegt die Inzidenz in Niedersachsen im Moment oft deutlich über 100.