Hannover. Der Kinderschutzbund hat in der Corona-Pandemie ein gesteigertes Bedürfnis nach Hilfe verzeichnet. Kinder kämpfen unter anderem mit Zukunftsängsten.

Zukunftsängste, häusliche Gewalt und fehlender Kontakt zu Spielkameraden: Der Kinderschutzbund Niedersachsen hat in der Corona-Pandemie ein deutlich gesteigertes Bedürfnis nach Hilfe verzeichnet. 2020 gab es insgesamt mehr Beratungen als im Jahr zuvor, stark angestiegen seien die Online-Beratungen, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Mehr als 461 000 Kinder und Jugendliche hätten sich mit ihren Sorgen, Ängsten und Nöten an die „Nummer gegen Kummer“ gewandt - per Telefon oder online. Daraus ergaben sich fast 111 000 konkrete Gespräche.

Junge Menschen leiden unter Kontaktbeschränkungen

Vor allem die Kommunikation übers Internet hat den Angaben zufolge mit plus 31 Prozent deutlich zugenommen. „Bei uns in Hannover haben sich die Zahlen der Online-Beratungen fast verdoppelt. Für viele Kinder war es im ersten Lockdown 2020 schwieriger, mit uns zu telefonieren, weil alle zuhause waren. Sie sind dann auf häufig auf die Online-Beratung ausgewichen“, sagte Petra Lorenz, Leiterin des Kinder- und Jugendtelefons des Kinderschutz-Zentrums in Hannover.

„Es gibt junge Menschen, die sehr unter den Kontaktbeschränkungen leiden, Zukunftsängste oder depressive Verstimmungen haben. Aber wir haben es natürlich auch mit Fällen zu tun, bei denen es um Gewalt, auch sexualisierte Gewalt, geht“, berichtete Lorenz. Das Zentrum sucht dringend ehrenamtliche Beraterinnen und Berater, die ein offenes Ohr für Heranwachsende haben.

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