Hann. Münden. Nach dem Großbrand in der historischen Altstadt von Hann. Münden wird das Brandgutachten abgewartet. Die Löscharbeiten dauerten einen Tag.

Nach dem Großbrand in der historischen Fachwerk-Altstadt von Hannoversch Münden in Südniedersachsen schließt die Polizei Brandstiftung weiter aus. Es gebe bisher keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Brandermittler haben sich den Ort des Feuers angesehen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Jedoch konnten sie das Geschäftshaus, in dem das Feuer wahrscheinlich ausgebrochen war, bisher noch nicht betreten. In einem Nebengebäude sei allerdings erneut ein Brandherd gefunden worden. Nun müsse das Gutachten abgewartet werden. Wann die Ermittler mit ihrer Arbeit beginnen können, sei noch unklar.

Feuer verursacht Schäden in Millionenhöhe

Das Feuer war am Freitagabend in einem Geschäftshaus ausgebrochen und hatte sich auf mehrere Häuser ausgedehnt. Der Brand in der Altstadt war erst nach rund 24 Stunden weitgehend gelöscht. Betroffen sind mindestens sechs bis sieben Häuser, einige wurden bei dem Brand komplett zerstört. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Verletzte gab es nicht, alle Bewohner konnten sich ins Freie retten.

Polizei richtet Sonderkommission ein

Die Flammen griffen auf mehrere benachbarte Fachwerkhäuser über, die evakuiert wurden. Auch am Sonntag waren noch einige Straßenzüge in der Mündener Altstadt gesperrt. In dem Nebengebäude wurde nach Angaben der Polizeisprecherin in einer Zwischendecke ein Glutnest gefunden, man habe es auch riechen können. Die Feuerwehr habe an der Stelle nicht löschen können, daher müsse das Haus so weit abgerissen werden, dass die Feuerwehr Zugang zu dem Glutnest bekomme.

Am Kommissariat in Hannoversch Münden sei eine Sonderkommission mit fünf Beamten gegründet worden. Diese befrage derzeit Hausbewohner und weitere Zeugen. Weil viele Passanten den Brand beobachtet hatten, geht die Polizei davon aus, dass davon auch Fotos und Videos existieren, die den Ermittlern helfen können.

In Hannoversch Mündens Altstadt brennt es häufiger

In der historischen Altstadt von Hannoversch Münden kam es schon öfter zu folgenschweren Bränden. 2015 starb dabei ein Mann. 2008 richtete eine Feuersbrunst in der Altstadt einen Schaden von mehreren Millionen Euro an. Damals waren sieben Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert teils völlig zerstört worden.

Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen ein Feuer in der Altstadt von Hann. Münden im Landkreis Göttingen. Die Flammen griffen auf mehrere benachbarte Fachwerkhäuser über, die evakuiert wurden, wie die Polizei mitteilte.
Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen ein Feuer in der Altstadt von Hann. Münden im Landkreis Göttingen. Die Flammen griffen auf mehrere benachbarte Fachwerkhäuser über, die evakuiert wurden, wie die Polizei mitteilte. © dpa | Swen Pförtner