Helmstedt. Die Engpässe nach dem ersten Corona-Lockdown sind überwunden, die Nachfrage nach Mundschutz und Desinfektionsmittel hat sich normalisiert – bis jetzt.

Der nächste Lockdown, wenn auch in der „Light-Version“, kommt. Das weckt Erinnerungen: Im März und April erlebten die Supermärkte bundesweit einen Ansturm auf Klopapier, Hefe und Konserven – ähnlich erging es den Apotheken im Landkreis Helmstedt mit Medizinprodukten. „Wir wurden damals förmlich überrannt. Unsere Kunden wollten im Frühjahr Desinfektionsmittel, Schmerzmittel, Masken, Pflegemittel, eigentlich alles kaufen“, sagt zum Beispiel Annette Scherz-Thiel, Chefin der St.-Georg-Apotheke in Helmstedt.

Die Nachfrage nach diesen Dingen hat sich nun allerdings wieder eingependelt, wie die Apotheker aus der Region bei unserer kleinen Rundfrage bestätigen. Scherz-Thiel beobachtet derzeit wieder eine leicht gestiegene Nachfrage nach FFP2-Masken, das bestätigt auch ihre Helmstedter Kollegin Barbara Willecke-Hitrov von der Glückauf-Apotheke.

Bestellungen bei Apotheken schossen im Frühjahr in die Höhe

Die Kundenströme seien aber längst nicht mehr mit denen im Frühling vergleichbar, da sind sich die befragten Apotheker einig. Auch die Bestellungen per Anruf oder im Internet, die im März hochschnellten, hätten sich bei vielen Geschäften normalisiert. „Ich denke, mittlerweile sind viele Menschen gut bevorratet“, meint eine Angestellte der Zollplatz-Apotheke in Königslutter.

Auch der Medikamentenmarkt sei momentan relativ entspannt, wie die Königslutteraner Apothekerin ergänzt. „Grippeimpfstoffe sind relativ schwierig zu kriegen, aber die Produkte, die im Frühjahr nicht lieferbar waren, sind zur Mehrheit gut zu bekommen.“

Noch im März und April hatte es in vielen Apotheken, auch im Landkreis, einige Tage lang Engpässe gegeben – bei Einmalmasken, Desinfektionsmitteln, aber auch Fieberthermometern, wie Bettina Greinert-Waldau von der Schöninger St.-Barbara-Apotheke berichtet. Manche Teams stellten teilweise eigenes Desinfektionsmittel her, weil die Hersteller nicht nachliefern konnten.

Wird sich ein Ansturm der Kunden wiederholen?

Werden sich die Vorratskäufe in den nächsten Tagen wiederholen? Annette Scherz-Thiel erwartet wieder eine größere Nachfrage – gerade telefonisch und online – und auch mehr Arbeit für die Botendienste. Greinert-Waldau sagt: „Mag sein, dass jetzt wieder ein leichter Anstieg kommt. Aber da müssen wir die nächsten Tage abwarten.“

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