Helmstedt. Noch ist der Landkreis weit davon entfernt, Risikogebiet zu werden. Am Montag aber meldete die Verwaltung fünf Neuinfektionen im Raum Schöningen.

Fünf Corona-Neuinfektionen meldete der Landkreis am Montag für den Bereich Schöningen. Eine Reise-Rückkehrerin aus Polen sei positiv getestet worden, teilte Landrat Gerhard Radeck mit. In ihrem Umfeld seien bislang vier weitere Personen positiv auf das Virus getestet. „Die Tests bei weiteren Kontaktpersonen müssen noch abgewartet werden“, so Radeck. Alle Infizierten befänden sich in Quarantäne.

Dieses Beispiel zeigt: Die Ansteckungsgefahr wächst, auch vor der eigenen Haustür. In den vergangenen Tagen sind ständig neue rote Flecken auf der Deutschlandkarte hinzugekommen – Gemeinden und Städte, die den Wert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage überschritten haben und somit als Risikogebiet eingestuft werden können. Berlin ist betroffen, Teile des Ruhrgebiets, aber auch niedersächsische Landkreise wie Northeim, Emsland oder die kreisfreie Stadt Delmenhorst.

Risikogebiet zu werden, davon ist der Landkreis Helmstedt noch ein gutes Stück entfernt. Am Montagnachmittag meldete das hiesige Gesundheitsamt 17 aktive und nachgewiesene Corona-Fälle sowie 13 bekannte Neuinfektionen seit vergangener Woche Montag. Über das Wochenende stieg die Fallzahl um fünf. Hochgerechnet auf 100.000 Einwohner bedeutet das am Montag für den Kreis – nach Angaben des Gesundheitsamtes – einen Inzidenzwert von 14,23 in den vergangenen sieben Tagen.

Der Blick zurück zeigt: Mittlerweile steigt die Zahl der Corona-Infektionen wieder kontinuierlich an – in den vergangenen Tagen zumeist um jeweils zwei oder drei Fälle. Noch im Hochsommer verzeichnete die Kreisverwaltung wochenlang kaum bis gar keine neuen Infektionen. Zur Einordnung zählt aber auch: Von sprunghaften Anstiegen wie beispielsweise Anfang April, als teils bis zu 20 Neuinfektionen über Nacht gemeldet wurden, bleibt die Region momentan noch verschont.

Schärfere Maßnahmen greifen im Kreis Helmstedt bereits ab 32 Infektionen in der Woche

Also Entwarnung vor weiteren Maßnahmen? Jein. Da etwas weniger als 100.000 Menschen im Landkreis wohnen – laut Landesamt für Statistik 91.348 Personen – sind auch die absoluten Grenzwerte für die Verschärfung der Maßnahmen etwas niedriger. Die Kreisverwaltung müsste hier bereits bei 32 statt 35 neuen Corona-Fällen innerhalb von sieben Tagen tätig werden.

Das hieße: Landkreisbewohner müssten Treffen im Privaten auf 15 Personen reduzieren, zudem könnte die Verwaltung eine Sperrstunde für Gastronomien und eine Maskenpflicht auf engen Flächen einsetzen. Die nächste Stufe wäre im Landkreis Helmstedt ab 46 statt 50 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen erreicht – mit noch schärferen Einschränkungen.

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