Braunschweig. Die Stadt plant eine Neuordnung der nördlichen Wilhelmstraße. Wegen vieler anderer Großprojekte zieht sich das Verfahren noch hin.

Als am 30. April 1777, im damaligen Haus Nr. 30, Deutschlands größter Mathematiker und Astronom, Carl Friedrich Gauß, geboren wurde, floss mitten durch die Straße ein Okerarm, vom Residenzschloss durch den Ritterbrunnen und die Wilhelmstraße hin zum Wendentor, und teilte die Straße in zwei Teile. Insgesamt 17 Brücken ermöglichten ein Queren des Okergrabens, Treppen führten zum Graben hinunter, die den Anwohnern das Entnehmen von Wasser erleichterten. Neben dem Graben verlief in beiden Richtungen jeweils ein schmaler Fahrweg.

So präsentierte sich die Wilhelmstraße noch bis ins 19. Jahrhundert. Erst um 1835 wurden dort die Okergräben verrohrt und zugeschüttet. Die Wilhelmstraße bekam ein neues Gesicht.