Celle. Die Staatsanwaltschaft in Celle hat Ermittlungen gegen weitere Verdächtige im Missbrauchsskandal in einem Pflegeheim in Celle aufgenommen.

Nach Vorwürfen gegen ein Pflegeheim in Celle ermittelt die Staatsanwaltschaft nicht nur gegen drei Ex-Pflegekräfte, sondern auch gegen weitere Verdächtige. Bislang seien die Ex-Mitarbeiter nicht verdächtig in dem Misshandlungsfall, sondern sollen demütigende Videoaufnahmen von Bewohnern gemacht haben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag. Zuvor hatte die „Cellesche Zeitung“ berichtet.

Weitere Verdächtige wegen Misshandlung und Freiheitsberaubung in Pflegeheim in Celle

Die Beschuldigten - eine 26-jährige Frau sowie zwei Männer im Alter von 27 und 31 Jahren - sollen ihre Aufnahmen an Dritte weitergegeben haben. Dafür sehe das Gesetz eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe vor.

Neu sei das Verfahren wegen des Verdachts der Misshandlung und Freiheitsberaubung - hier gebe es weitere Verdächtige, erklärte die Sprecherin. Den Vorwürfen zufolge sollen Mitarbeiter des Pflegepersonals in dem Heim Bewohner ans Bett gefesselt und in ihren Ausscheidungen liegengelassen haben. Auch seien die Wunden eines Beinamputierten nicht fachgemäß behandelt worden.

Noch handele es sich um einen „vagen Veracht“

Geprüft werde allerdings zusätzlich noch ein „vager Verdacht“ auf körperliche Misshandlung durch einen der drei Entlassenen - ein Bewohner sei möglicherweise grob angefasst worden.

Nachdem die Taten in dem Pflegeheim bekannt geworden waren, forderte die niedersächsische Pflegekammer eine Meldestelle für Missbrauch in Heimen. Auch Sozialministerin Reimann (SPD) formulierte diese Forderung.