Hannover. Umweltminister Lies hat eingeräumt, dass das Land erst 2022 seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Der ursprüngliche Plan sah 2018 vor.

Beim Ausweisen von Schutzgebieten nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie sind 88 derartige Gebiete in Niedersachsen noch immer nicht rechtlich gesichert.

Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat eingeräumt, dass das Land erst 2022 seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Das geht nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag) aus der Antwort des Umweltministeriums auf eine Anfrage der Grünen im Landtag hervor.

Frist der EU läuft Mitte Juni ab

Mitte Juni läuft die letzte Frist der EU ab, dann drohen hohe Strafen. Das Land und die Landkreise hatten ursprünglich vereinbart, dass bis 2018 alle 385 FFH-Gebiete in Niedersachsen rechtlich geschützt sein sollen. Doch nur 13 Kreise haben nach dem Bericht die Vorgaben komplett umgesetzt.

Insgesamt gibt es 385 potenzielle FFH-Gebiete in Niedersachsen. Ein Großteil der Flächen sind gleichzeitig EU-Vogelschutzgebiet.

„Thema vom Tisch bekommen“

„Die betroffenen Landkreise müssen umfassend eingebunden werden, das dauert oft“, sagte dazu ein Sprecher des Umweltministeriums am Freitag. Niedersachsen stehe nicht schlechter da als manch anderes Land in der EU. „Dennoch müssen wir alle Kraft darauf richten, dass wir das Thema endlich vom Tisch bekommen“, betonte er. /dpa

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