Hannover. Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund stieg auf 22,1 Prozent. Der Anteil der Ausländer an den Erwerbslosen liegt bei 4 Prozent.

Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund in Niedersachsen hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Trotz des Flüchtlingszuzugs erfolgte aber zwei Drittel der Zuwanderung aus Europa, wie aus dem Integrationsbericht 2019 des Sozialministeriums hervorgeht.

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund stieg von 16,3 Prozent im Jahr 2011 auf 22,1 Prozent im Jahr 2018. Zahlenmäßig die meisten Ausländer in Niedersachsen stammen aus Polen, vor der Türkei, Syrien und Rumänien. Von den 813.080 Ausländern stammten Ende 2018 exakt 339.395 aus einem anderen EU-Land. 8470 Menschen ließen sich 2018 einbürgern.

Leichtere Anerkennung von Berufsqualifikationen

Wie Sozialministerin Carola Reimann (SPD) erklärte, gibt es eine positive Entwicklungen bei der Erwerbstätigkeit. „Zuwanderinnen und Zuwanderer integrieren sich zunehmend in den niedersächsischen Arbeitsmarkt.“ Dazu trage auch bei, dass die behördliche Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen deutlich zugenommen habe. „Die Zugewanderten finden bei uns eine Heimat und sind gerade heute bei den medizinischen Gesundheitsberufen ein Gewinn für Niedersachsen.“ 63 Prozent der Anträge auf Anerkennung eines ausländischen Berufsabschlusses betrafen 2018 medizinische Gesundheitsberufe.

Insgesamt stieg die Zahl ausländischer Beschäftigter von 179.647 im Jahr 2015 auf 255.519 im Jahr 2018. Der Anteil der Ausländer an den Erwerbslosen sank von 12 Prozent im Jahr 2005 auf rund 4 Prozent 2018.

Wegzug aus Niedersachsen

Aus den umfangreichen Daten des Integrationsberichts geht zudem hervor, dass der Einwanderung nach Niedersachsen auch ein Wegzug gegenüber steht. 2018 kamen 154.372 Menschen nach Niedersachsen, während 109.363 ins Ausland zurückkehrten. Darunter befanden sich rund 50.000 Menschen aus Polen, Rumänien und Bulgarien, die möglicherweise für eine befristete Arbeit nach Niedersachsen gekommen waren. Tausende Menschen verließen Niedersachsen aber auch in andere Länder. dpa