Ein Wirt wurde mehrfach ermahnt. Nun droht ihm der Verlust seiner Konzession. Doch die Zahl der Ermahnungen ist insgesamt rückläufig.

Salzgitter. Seit einigen Tagen kontrolliert die Polizei in Salzgitter massiv, ob sich die Bürger der Stadt an die Auflagen aufgrund der Corona-Pandemie halten. Einige Dutzend polizeiliche Ansprachen gab es seitdem im Stadtgebiet, zudem sind die Zahlen rückläufig – und im großen und ganzen zeigten sich die Menschen einsichtig, wenn die Beamten sie auf ihr Verhalten hinweisen, sagt Salzgitters Polizeisprecher Matthias Pintak. „Auch wenn die Zahlen natürlich durchaus noch etwas niedriger liegen könnten.“ 17 Ansprachen erfolgten am Montag noch im Einsatzbereich der Polizeiinspektion.

Doch es gibt auch negative Ausnahmen. Die Umstände im Fall des Betreibers eines Vereinsheims in Lebenstedt (unsere Zeitung berichtete) sorgen für Verwunderung. Der 55-Jährige wurde seit Donnerstagabend gleich mehrfach darauf hingewiesen, dass der Betrieb so
nicht mehr zulässig sei. In der schlecht gelüfteten Gaststätte trafen die Ordnungshüter auf vornehmlich ältere Herren, die dort zum Plausch und zum Tee zusammenkamen. Die Versammlung wurde am Donnerstag einmal aufgelöst, der Betreiber gab sich kooperativ. Das belegt eine von Gästen heimlich angefertigte Videoaufnahme, die sich über die sozialen Medien verbreitete.

Doch es blieb nicht bei dieser einen Ansprache: Mehrfach mussten Beamte in den folgenden Tagen dort vorfahren. Wieder hatten sich zahlreiche Besucher in der Vereinsgaststätte eingefunden. Inzwischen wurde ein Strafverfahren gegen den 55-Jährigen eingeleitet – wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Ihm droht eine Geld- oder eine bis zu zweijährige Freiheitsstrafe. Zudem könnte er seine Konzession verlieren.

Eigentlich gehe man zunächst sehr zurückhaltend mit Sanktionen um, sagt Polizeisprecher Pintak. Nur wenn sich die Bürger sehr uneinsichtig zeigen, ändert sich das. So etwas auch im Falle drei junger Männer im Bereich der Kaiserstraße: Als die Beamten sie ansprachen, dass es aufgrund der Kontaktsperre nicht erlaubt sei, hätten sie erwidert: „Wir treffen uns sowieso an der nächsten Straßenecke wieder“, berichtet Pintak. Gegen sie wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

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