Peine. Die Hospizbewegung Peine möchte die Kindertrauerarbeit ab Herbst ausweiten. Sie braucht weitere Räumlichkeiten.

Kinder trauen sich was. Das wissen Gabriele Ritter und Lydia Meyer nur zu gut. Zum Beispiel, solche Fragen zu stellen: „Was passiert, wenn ich sterbe?“ Eine Frage, die jeden Erwachsenen schlucken lässt. Erst recht nicht, wenn sie ein Kind stellt, das unheilbar krank ist. Auf Gabriele Ritter und Lydia Meyer, die sich in der Kindertrauerarbeit der Hospizbewegung Peine als sogenannte Trauerbegleiterinnen engagieren, kann diese Frage zukommen, sie ist aber nicht alltäglich und allgegenwärtig.

In der Kindertrauerarbeit der Hospizbewegung Peine finden Kinder, Jugendliche und auch begleitende Erwachsene bei den ausgebildeten Begleiterinnen Gabriele Ritter und Lydia Meyer – zum kleinen Team gehören noch Angela Munzel und Heike Baerens – Hilfe und Verständnis. Das Problem: Dem Verein und seinen ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen fehlen geschützte Räume für Gespräche und Verständnis. Das Haus an der Gunzelinstraße in Peine, in dem die Hospizbewegung seit fast drei Jahren untergebracht ist, ist beengt.
„Wenn wir innerhalb der Stadt umziehen in größere Räume, bräuchten wir Mietzuschüsse, eine kindgerechte Möbelausstattung, eine Küche, um mit den Kindern zu kochen und Spielmaterial, das Kindern Impulse zum Reden gibt“, sagt Vorsitzende Lydia Meyer. „Zwei weitere Räume wären optimal.“ Im Herbst 2020 möchte die Hospizbewegung gerne loslegen.

Derzeit müssen die Trauerbegleiterinnen für ihre Tätigkeit vor allem eines sein: mobil. Aber auch zeitlich flexibel. „Wir gehen in die Familien, begleiten Kinder und Eltern in allen Lebenssituationen“, sagt Lydia Meyer. Sie gehe bis zu viermal in der Woche in eine Familie, in der zwei Kinder dieselbe Erbkrankheit haben, die zum Tod der Kinder führen wird.

Das hört sich zunächst nach wenig an – ist es aber ganz und gar nicht. „Die Begleitung von Kindern mit einer tödlichen Krankheit kann sich über Jahre hinziehen“, sagt Lydia Meyer. Das sei ein wesentlicher Unterschied zur Sterbebegleitung von Erwachsenen, die in der Regel auf der letzten Etappe ihres Lebens unterstützt werden.

Gabriele Ritter gibt zu bedenken: „Erkrankt ein Kind, sind auch alle anderen Mitglieder der Familie betroffen.“ Zum Beispiel die Geschwister. Vater und Mutter legen ihren Fokus aufs erkrankte Kind, Geschwister müssen oft zurückstecken. Die ehrenamtlichen Begleiterinnen machen mit den Geschwistern Hausaufgaben, sie spielen mit ihnen, sie lenken sie ab oder hören einfach nur zu. In diesem Moment werde die Begleitung indes komplex, sagt Lydia Meyer. „Wir gehen deshalb immer zu zweit in die Familie.“

Doch wie gehen die Trauerbegleiterinnen mit ihren Erlebnissen um? Für die Helferinnen regelmäßige Supervisionstreffen, erzählt Lydia Meyer. „Aber“, so ergänzt Gabriele Ritter, „wir reden auch viel untereinander und arbeiten Dinge auf.“

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