Hannover. Die Chancen scheinen gestiegen, dass Lies doch Minister in der Niedersächsischen Landesregierung bleibt.

Von einer „Flucht“ war bei der Opposition im Landtag die Rede, und durch Niedersachsens SPD liefen regelrechte Schockwellen. Angesichts einer „Spiegel“-Meldung von einem möglichen Wechsel des beliebten Landesumweltministers Olaf Lies (SPD) zum Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) forderte die Staatskanzlei eine Entscheidung bis Montag. Am Sonntag hieß es inoffiziell, dass Lies wohl doch Minister bleiben werde. Am Montag vormittag wollen sich Ministerpräsident Stephan Weil und Lies gemeinsam erklären.

Der Friese Lies war innerhalb der Landes-SPD in relativ kurzer Zeit zum Hoffnungsträger aufgestiegen. In der rot-grünen Koalition unter Weil war Lies zunächst Wirtschaftsminister, in der großen Koalition - wieder angeführt von Weil ­- ist Lies seit November 2017 Umweltminister. Lies gilt als „Menschenfänger“, zugewandt und kontaktfreudig, aber auch fleißig und kenntnisreich. Lies’ Abgang wäre „ein riesiger Verlust“, Lies habe seine Ämter „extrem gut gemacht“, hatte der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen, Volker Müller, der „HAZ“ gesagt. Beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft sollte nun Lies Hauptgeschäftsführer werden.