Remlingen. Am Donnerstag hatte der Asse-II-Koordinationskreis vor neuen Bohrungen gewarnt – darauf reagierten am Freitag die Betreiber.

Die geplanten Bohrungen im Bereich des Atommülllagers Asse bei Wolfenbüttel gefährden nach Angaben der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) nicht die dort lagernden radioaktiven Abfälle. „Die Erkundungsbohrungen werden in einem sicheren Abstand zum bestehenden Bergwerk gestoßen, so dass es zu keinem Absaufen der Grube kommen kann“, sagte BGE-Sprecherin Monika Hotopp am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Sie widersprach damit Einschätzungen von Atomkraftgegnern.

Warnung vor den Bohrungen

Der Asse II-Koordinationskreis hatte am Donnerstag eindringlich vor neuen Bohrungen gewarnt, weil diese den Zufluss von salzhaltiger Lauge in das Bergwerk erhöhen könnten. Im schlimmsten Fall führe das zu einer unbeherrschbaren Situation. Die beabsichtigte Rückholung der 50.000 Kubikmeter Atom- und Giftmüll aus dem Bergwerk wäre dann kaum mehr möglich, sagten Andreas Riekeberg und Heike Wiegel vom Koordinationskreis.

Für die beiden geplanten Bohrungen trifft die BGE nach den Worten Hotopps entsprechende Vorsichtsmaßnahmen. Ohne diese seien die Bohrungen auch gar nicht genehmigungsfähig. Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Geologie und Energie (LBEG) werde die Einschätzung der BGE prüfen und die Genehmigung bestätigen.

Die Asse ist seit Jahren undicht

In das Atommülllager Asse sickert seit Jahrzehnten salzhaltige Lauge. Zuletzt war der Zufluss auf bis zu 14.000 Liter pro Tag angestiegen. Mit den Bohrungen will der Betreiber herausfinden, auf welchen Fließwegen die Lauge in das Bergwerk gelangt. Die Bohrungen „sollen helfen, bestehende Kenntnisdefizite im zentralen und südlichen Teil der Salzstruktur zu reduzieren“, sagte Hotopp.