Hannover/Berlin. . Wie das Agrarministerium am Freitag in Hannover mitteilte, habe sich die Länderkammer einstimmig dem Entschließungsantrag angeschlossen.

Der Bundesrat hat auf eine Initiative von Niedersachsen hin die verpflichtende Videoüberwachung auf Schlachthöfen auf den Weg gebracht. Wie das Agrarministerium am Freitag in Hannover mitteilte, habe sich die Länderkammer einstimmig dem Entschließungsantrag angeschlossen, das den Bund zu einem entsprechenden Gesetzgebungsverfahren auffordert.

Initiative als Reaktion auf Tierquälerei

Niedersachsen hatte die Initiative als Reaktion auf Vorwürfe von Tierquälerei in einigen Schlachthöfen angestoßen. Tierschützer hatten in kleineren Schlachthöfen Videoaufnahmen gemacht, die massive Verstöße von Tierquälerei dokumentieren sollen. Tierschützer und Tierärzte hatten daraufhin Videoüberwachung in den Schlachthöfen gefordert. Niedersachsen hatte vor einigen Wochen bereits eine freiwillige Branchen-Vereinbarung zu Videokontrollen geschlossen.

Kranke Tiere in Ställen oft nicht ausreichend behandelt

Außerdem will das Land auch an Tierkörperbeseitigungsanstalten gelieferte Tierkadaver von Ärzten untersuchen lassen. Anlass ist eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, wonach es bei mehr als zehn Prozent der angelieferten Tiere Hinweise auf Krankheiten gab, die für die Tiere mit starken Schmerzen und Leiden verbunden waren. Das ist ein Hinweis darauf, dass kranke Tiere in den Ställen zu oft nicht ausreichend behandelt werden. Die tierärztlichen Kontrollen sollen Hinweise auf entsprechende Betriebe geben. Nun beschäftigt sich zunächst der Agrarausschuss des Bundesrats mit dem Thema. dpa