Hannover. Das Land hat die Einrichtung von Muttermilchbanken an Kliniken gefördert. Auch Wolfsburg gehört dazu und stehe kurz vor der Aufnahme.

Zur besseren Versorgung von Frühchen hat das Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult in Hannover eine Muttermilchbank eingerichtet. „Natürliche Milch verbessert die Chancen von Frühgeborenen auf ein gesundes Überleben nachweislich“, sagte Chefarzt Florian Guthmann am Montag. Durch die Milchbank könnten die Säuglinge mit natürlicher Milch versorgt werden. Zuvor war dafür künstliche Milch nötig.

Die Milch stammt nach Klinikangaben von anderen Müttern, die ebenfalls im Perinatalzentrum Hannover entbunden haben und von dem Zuviel an eigener Milch etwas abgeben können. „In der Frauenmilchbank wird die Spenderin ähnlich wie bei einer Blutspende auf Risiken untersucht, die Milch wird zusätzlich auf bakteriologische Verunreinigungen geprüft“, erläuterte Anja Rudolph, Fachärztin für Neonatologie, die die Leitung der Frauenmilchbank übernommen hat. Wenn alles in Ordnung sei, könnten mit der gespendeten Milch die empfindlichen Patienten mit teils weniger als 500 Gramm gefüttert werden.

Muttermilch gilt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen als die beste Nahrungsform für Säuglinge. Im Herbst 2018 war im Marienhospital in Vechta die erste Muttermilchbank Niedersachsens eröffnet worden. Das Klinikum in Wolfsburg steht nach Angaben eines Sprechers kurz vor der Aufnahme. Im Sommer 2016 hatten die Fraktionen von SPD und Grünen den Antrag zur Einrichtung einer Muttermilchbank in den niedersächsischen Landtag eingebracht und waren auf parteiübergreifende Zustimmung gestoßen. dpa