Hannover. Es gebe Hinweise aus Kommunen, dass in weiteren Betrieben Kameras gefunden wurden. Am Dienstag war ein Video aus Oldenburg aufgetaucht.

Nach dem Auftauchen heimlich aufgenommener, schockierender Szenen aus niedersächsischen Schlachthöfen rechnet das Agrarministerium vor der Fachmesse Eurotier mit weiteren Videos.

„Ich will nicht ausschließen, dass wir in den nächsten Wochen - um die Eurotier herum - vielleicht noch das eine oder andere Bildmaterial zu sehen bekommen“, sagte am Mittwoch Michael Kühne, der für Verbraucher- und Tierschutz zuständige Abteilungsleiter im niedersächsischen Agrarministerium. Er betonte: „Es gibt Hinweise aus Kommunen, dass in weiteren Betrieben wohl auch solche Kameras entdeckt worden sind.“

Videos aus Oldenburger Schlachthof

Der Verein Deutsches Tierschutzbüro hatte am Dienstag Videos gezeigt, die in einem Oldenburger Schlachthof mit verdeckter Kamera gefilmt wurden. Die Tierschützer werfen ihm unter anderem vor, Rinder bei Bewusstsein getötet und mit Elektroschockern malträtiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Stadt Oldenburg erstattet Anzeige

Die Stadt Oldenburg habe 30 Strafanzeigen gegen Viehhändler und Transporteure erstattet, so Kühne. Erst Mitte Oktober hatten Bilder angeblich gequälter Tiere in einem Schlachthof in Bad Iburg (Kreis Osnabrück) für Aufsehen gesorgt. Das Ministerium stellte Strafanzeige, der Landkreis legte den Betrieb still. Die nach Veranstalterangaben weltgrößte Fachmesse für Nutztierhaltung Eurotier findet vom 13. bis 16. November in Hannover statt.