Salzgitter. Die Durchsuchung in Salzgitter sei „politisch motiviert“, behauptet eine Großfamilie aus Salzgitter. Sie fordert Schadenersatz und will Strafanträge stellen.

Der öffentlichkeitswirksame Großeinsatz der Polizei vor allem in Salzgitter löst eine Gegenreaktion aus: Die betroffene arabische Großfamilie aus der Volksgruppe der Mhallamiye droht mit Schadenersatzklagen und Strafanzeigen gegen Polizei, Staatsanwälte und Richter. 600 Beamte aus mehreren Bundesländern – unter ihnen bewaffnete Spezialkräfte – hatten am Abend des 28. August zehn Objekte im Besitz des Clans aus Salzgitter durchsucht. Darunter eine Shisha-Bar, einen Gemüseladen und Wohnungen sowie einen Lebensmittelgroßhandel in Hannover.

Anlass waren zwei Ermittlungsverfahren wegen schweren Raubs und gefährlicher Körperverletzung. Die sechs Verdächtigen zwischen 20 und 37 stammen aus derselben Familie. Sie sollen mit weiteren, unbekannten Tätern mehrere Personen zusammengeschlagen haben. Dabei kamen laut Staatsanwaltschaft ein Elektroschocker, Eisenstangen und Stahlruten zum Einsatz. Es handelt sich mutmaßlich um Fälle von Selbstjustiz und Rache. Im Fokus der Durchsuchung standen konkret der Taser sowie Handys und die Beute. Die Polizei stellte zumindest die Smartphones der Beschuldigten sicher – dazu drei Schusswaffen, darunter eine scharfe.