Wolfsburg. Volkswagen darf etwa ein Drittel der Bußgeld-Milliarde steuerlich absetzen. Den Städten drohen Millionen-Verluste.

Die Oberbürgermeister sämtlicher sechs VW-Standorte in Niedersachsen wollen die Landesregierung doch noch zum Einlenken bewegen. Sie fordern Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) in einem Schreiben auf, dass die Standorte einen Teil von der VW-Milliarde erhalten sollen. Das erklärte Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD) unserer Zeitung nach einem Treffen der Oberbürgermeister sämtlicher VW-Marken-Standorte am Montag in Wolfsburg.

Den Städten droht jeweils ein Ausfall der Gewerbesteuer in Millionenhöhe. Hintergrund ist, dass VW wegen des Abgas-Skandals eine Milliarde Euro an das Land Niedersachsen zahlen musste. 300 Millionen aber darf der Konzern von der Steuer absetzen. Die Städte wären mit 140 Millionen betroffen. Mohrs sagte: „Wir erwarten einen Ausgleich.“