Köln. Der Kostümreigen bei der ProSieben-Show “The Masked Singer“ ist unerwartet gleich doppelt dezimiert worden. Der Grund: Musiker Angelo Kelly, der hinter der Kakerlake steckte, geht aus freien Stücken. Schauspielerin Rebecca Immanuel wird vom Publikum rausgewählt.

Der eine krabbelt auf der Erde, die andere thront im Himmel - und raus sind nun beide. Überraschend haben gleich zwei Prominente die ProSieben-Show "The Masked Singer" verlassen.

Musiker Angelo Kelly (38), der als rappende Kakerlake angetreten war, ging freiwillig. Die Schauspielerin Rebecca Immanuel (49, "Edel & Starck"), die in der Rolle der Göttin das schwerste Kostüm zu schultern hatte, bekam zu wenige Stimmen der Zuschauer. Das Ergebnis in beiden Fällen: Die Promis mussten ihre Masken ablegen.

Angelo Kelly, bekannt und berühmt geworden im Kreise der Familienband Kelly Family, begründete den Ausstieg in einer kurzen Videobotschaft mit der aktuellen Lage. Er lebe mit seiner Familie in Irland. Die Show in Köln habe für ihn daher jede Woche eine große Reise bedeutet - und das sei momentan einfach keine Option mehr. "Das wäre nicht verantwortungsvoll mir, meiner Familie und den Mitmenschen gegenüber", sagte Kelly. Der Grund ist die Coronavirus-Pandemie.

Der Deutschen Presse-Agentur berichtete Kelly, dass er schon bei der zweiten Show in der vergangenen Woche ein "ungutes Gefühl" gehabt habe. "The Masked Singer" war zu diesem Zeitpunkt wegen des Virus erstmals ohne Publikum ausgestrahlt worden. Beim Pendeln habe er immer über Grenzen und durch stark frequentierte Orte reisen müssen, so Kelly. "Da habe ich einfach gemerkt: So kann ich nicht weitermachen", sagte er. "Es gab nur zwei Optionen: In Deutschland bleiben für vier oder fünf Wochen - oder die Sendung nicht mehr machen." Und in dieser Zeit es ihm wichtig, bei der Familie zu sein.

Kurz zuvor war bekannt geworden, dass ein anderer Spross der Kellys, John Kelly (53), seine aktuellen Show-Aktivitäten ebenfalls ruhen lässt. Er steigt bei der RTL-Tanzshow "Let's Dance" aus. RTL berichtete in diesem Fall nicht näher definiert von einem Krankheitsfall in der Familie sowie von schwierigen Verhältnissen im spanischen Heimatort von John Kelly.

In einem Einspielfilm bei "The Masked Singer" trug Angelo Kelly am Dienstag noch mal sein Kakerlaken-Kostüm in Gangsta-Rap-Optik. Dass es sich dabei um ihn handelte, war zu diesem Zeitpunkt aber keine große Überraschung mehr. Die Indizien waren einfach zu eindeutig. Das gesamte Rateteam aus Sänger Rea Garvey, Moderatorin Ruth Moschner und Komiker Luke Mockridge legte sich auf Kelly fest und behielt recht. Moderator Matthias Opdenhövel (49) sagte, man akzeptiere es "in diesen Zeiten" voll und ganz, wenn ein Kandidat sage, er wolle bei seinen Lieben sein.

Schauspielerin Rebecca Immanuel, bekannt aus der Anwaltsserie "Edel & Starck" (Sat.1), kämpfte nach ihrem Aus mit den Tränen. Sie freue sich einfach, dabei gewesen zu sein. "Ich konnte bis vor drei Wochen noch nicht mal Kopfstimme singen!", versicherte sie. Ihr Kostüm war allerdings eine Herausforderung - nach Angaben von ProSieben wog die funkelnde Tracht satte 35 Kilogramm und war damit die schwerste von allen im Feld. Sie sei dankbar, dass die Verkleidung hinter der Bühne immer angehoben worden sei und sie sich habe setzen können, sagte Immanuel. "Mir - ohne so viele Muskeln zu haben wie ein Mann - ist es einfach wirklich viel zu schwer."

Im Gegensatz zur Kelly-Kakerlake hatte das Rateteam bei ihr komplett daneben gelegen. Gastjuror Luke Mockridge etwa tippte auf die ehemalige "Glücksrad"-Fee Maren Gilzer. Ruth Moschner - die mittlerweile im Ruf steht, mit vielen "Masked Singer"-Kandidaten befreundet zu sein - setzte auf die ihr bestens bekannte TV-Sexberaterin Paula Lambert. Alles falsch. Als die Auflösung kam, fragten auf Twitter allerdings auch einige Zuschauer, wer diese Rebecca Immanuel sei.

Vor Immanuel und Kelly waren bereits Sängerin Stefanie Heinzmann (31, "My Man Is a Mean Man") und Model Franziska Knuppe (45) aus der ProSieben-Show ausgeschieden. Das Spielprinzip ist einfach: Wer rausfliegt, muss sein wahres Ich preisgeben. Das Konzept ist weiterhin ein großer Quotenmagnet. 4,26 Millionen (12,9 Prozent) schalteten am Dienstagabend ein.

Im Rennen sind nun noch sechs maskierte Prominente. Aus ihnen stach am Dienstagabend ganz besonders das Faultier hervor. Es trug eine äußerst schmissige Interpretation des Klassikers "Volare" vor und mausert sich immer mehr zum Geheimfavoriten.