Berlin. Boris Herrmann berichtete bei „Markus Lanz“ von seinem Segeltörn mit Greta Thunberg. Kaum zu übersehen: Der Skipper ist jetzt Greta-Fan.

Der Profi-Segler aus Hamburg kann sich gar nicht mehr einkriegen: „Es war echt ein Wunder.“ Sie, die Profis an Bord, seien ja alle mal ein bisschen seekrank gewesen. Aber Greta, die noch niemals auch nur ansatzweise eine Reise in so einem sportiven Boot gemacht hatte, sie nicht! „Das war wirklich ein großes Wunder.“

Wunder und Greta – bei dem Begriffspaar zuckt keiner. Und Skipper Boris Herrmann sowieso nicht. Er ist vom Greta-Fan zum Greta-Mega-Fan geworden. Wenn er über sie redet, wirkt er irgendwie erleuchtet. Manche sehen so aus, wenn sie von einem Madonna-Konzert kommen.

Greta ist der Popstar mit den lustigen Zöpfen und dem ernsten Blick, der das Leben Tausender, ach was, von Millionen Menschen zu verändern scheint: So wie das Leben von Boris Herrmann, der jetzt weniger fliegen will und im Supermarkt anders einkauft, wie er sagt.

Boris Herrmann: Greta Thunberg machte höchster Wellengang Spaß

Seit Mittwoch ist er zurück vom Segeltörn nach New York, auf deren Hinweg er die berühmte schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg (16) zum Ort der Klimakonferenz transportiert hatte. Acht Tiefdruckgebiete mussten bewältigt werden, zwei tropische Depressionen – ein Ausdruck, der sich allein auf die Wetterlage bezieht. Denn Greta sei in bester Stimmung gewesen.

Greta Thunberg und Skipper Boris Herrmann bei der Abfahrt der Malizia II in Plymouth.
Greta Thunberg und Skipper Boris Herrmann bei der Abfahrt der Malizia II in Plymouth. © dpa | Kirsty Wigglesworth

Während die Profis schon mal ein bisschen blass um die Nase waren, blühte das Mädchen auf, sagt Herrmann und zitiert die Ikone der Klimabewegung inmitten höchstem Wellengang: „Schneller!“ und „Mehr!“ habe sie gerufen. Und nachts – noch ein Wunder – „nachts hat Greta geschlafen!“

Ihr Vater allerdings habe kein Auge zugemacht aus Angst, wie es der Tochter gehen würde. War ja ihr erster Segeleinsatz. Und zudem ist Greta Thunberg Autistin.

Wie wirkte sich Gretas Autismus an Bord der Malizia II aus?

Lanz tastet sich heran an dieses Thema Autismus. Fragt, ob mit Greta Kommunikation auf diesem engen Boot überhaupt möglich war. Wie Greta das alles verarbeitet habe, „den Hass, die Häme“ und die „heldenhafte Verehrung“, die man ihr entgegengebracht hatte. Das sei doch eine große emotionale Herausforderung für ein junges Mädchen.

Also, wie redet so jemand unter Kumpeln an Bord? Herrmann: „Greta macht keinen Smalltalk.“ Sie rede immer in dieser Klarheit. Sei auch im kleinsten Kreis so fokussiert wie auf der Bühne.

Toll finde er, dass sie ja keinem Vorschriften machen will, wie er oder sie zu leben habe. Dass sie da so tolerant sei, sei schon sehr gut gewesen. Immerhin: Die Crew musste ja auch noch nach Hause – und zwar mit dem Flieger. Was ja wieder CO2 bedeutete. Wäre dann aber für Greta aber kein Problem gewesen. Gottseidank.

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Boris Herrmann zeigt große Bewunderung für Greta Thunberg

Greta sei gar nicht so, wie sie oft dargestellt wird. So ernst und belehrend. „Sie hat einen tollen Humor. Sie kann auch Witze machen“, sagt Herrmann. Und man hat Angst, dass er jetzt einen Greta-Witz erzählt, der bestimmt mit Kohlendioxid zu tun hat.

Aber es kommt kein Witz. Dafür noch mehr Bewunderung, wenn Herrmann von der Ankunft in New York erzählt, von Greta und der Freiheitsstatue. Ikonen unter sich. Dann sieht man die Bilder, wie die Crew aussteigt.

Lanz: „Guck mal, wie sie wackelt.“ Er meint Greta. Pudding in den Beinen.

Sehr gefreut habe sich Greta – und damit er ja auch – über die Begeisterung bei der Ankunft in New York: Die Journalisten hätten „keine Fangfragen“ gestellt. Dabei hatten sie sich an Bord doch darauf vorbereitet.

Aber so war man auch mal froh, dass nicht überall auf der Welt so gemein nachgefragt wurde. So nach dem Motto: riesiger PR-Gag und so.

• Hier sehen Sie die Ausgabe von „Markus Lanz“ mit Boris Herrmann in der ZDF-Mediathek