Berlin. Vier Heimat-Serien haben die Chance auf eine Goldene Kamera. Wer den Preis gewinnt, das entscheiden die Zuschauer während der Gala.

Heimat – ein Begriff mit einer schier endlosen Fülle an Bedeutungen. Für den einen mit Ausgrenzung verbunden, versteht der andere darunter Vertrautheit und Gemeinschaft. Doch fernab aller politischer Vereinnahmung des Begriffs erlebt die Heimat-Serie im Fernsehen einen wahren Boom. Kaum ein Sender, der keine von Lokalkolorit geprägte Reihe im Programm hat.

In diesem Jahr geht es deshalb in der Publikumswahl der Goldenen Kamera um die „Beste Heimat-Serie“. Der Medienpreis wird von der Funke Mediengruppe verliehen, zu der auch unsere Redaktion gehört.

Vier Favoriten wurden ins Finale gewählt:

• „Der Bergdoktor“ (ZDF)

• „Nord bei Nordwest“ (ARD)

• „Die Bergretter“ (ZDF)

• „Die Rosenheim-Cops“ (ZDF)

Was bedeutet Heimat für die Schauspieler?

Joseph Hannesschläger als Korbinian Hofer (links) und Tom Mikulla als Christian Lind in „Die Rosenheim-Cops“.
Joseph Hannesschläger als Korbinian Hofer (links) und Tom Mikulla als Christian Lind in „Die Rosenheim-Cops“. © ZDF/Christian A. Rieger | ZDF/Christian A. Rieger

Doch worin liegt es nun, das Geheimnis des Erfolgs der Heimat-Serien? „Bergdoktor“ Hans Sigl sieht zwei Faktoren. Erstens die Natur: „Das Publikum freut sich, wie ich immer wieder höre, über das Wiedererkennen bekannter Landschaften oder das Entdecken bisher unbekannter Naturschönheiten, die es in unmittelbarer Nähe zu sehen gibt.“ Zweitens die Geschichten: „Es geht um Inhalte, Authentizität der Charaktere, emotionale Geschichten und relevante Themen.“

Sebastian Ströbel, Hauptdarsteller der Serie „Die Bergretter“, glaubt auch an einen Entspannungseffekt: „Heimat gibt einem Sicherheit. Heimat vermittelt das Gefühl von Vertrautheit in einer immer schneller werdenden Welt. Man findet sich in Heimatformaten deshalb schneller zurecht, kann sich schneller entspannen und in eine andere Welt entführen lassen.“

Für „Rosenheim-Cop“ Joseph Hannesschläger spielt auch die Sprache eine Rolle: „Heimat-Serien besitzen durch die Mundart-Sprache automatisch eine gewisse Authentizität.“

Alle Heimat-Serien eint nach Ansicht der Darsteller also ein starker regionaler Bezug, vertraute Figuren und Orte und authentische Geschichten. Ein positives Bild von Heimat, dass die Schauspieler auch persönlich so empfinden. Wobei sich auch hier die Vielschichtigkeit des Begriffs zeigt.

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Hinnerk Schönemann als Hauke Jakobs und Marleen Lohse als Jule Christiansen in „Nord bei Nordwest“.
Hinnerk Schönemann als Hauke Jakobs und Marleen Lohse als Jule Christiansen in „Nord bei Nordwest“. © NDR/ARD Degeto/Gordon Timpen | ARD/NDR

Für Joseph Hannesschläger zum Beispiel ist Heimat seine Geburtsstadt München. Für Marleen Lohse aus „Nord bei Nordwest“ ist Heimat hingegen kein Ort, „sondern Begegnungen und Menschen, die mir das Gefühl von aufgehoben sein geben“. Und ihr Kollege Hinnerk Schönemann denkt ganz anders: „Heimat ist für mich: tief einatmen und innere Ruhe finden.“

Wer sich über die Goldene Kamera als „Beste Heimat-Serie“ freuen kann, bestimmen die Zuschauer live während der großen, von Steven Gätjen moderierten, Gala. Alle weiteren Infos finden Sie auf www.goldenekamera.de.

• Samstag, 30. März, 20.15 Uhr, ZDF: „Die Goldene Kamera 2019“