Berlin. Ein Abend der Emotionen: In der sechsten Folge der Blind Auditions gaben die Kandidaten alles – Maschas Auftritt bleibt in Erinnerung.
Sie singt von einer Welt, die lange untergegangen ist. Von Hoffnung, Liebe, dem kleinen Glück. Es ist der Kontrast zu den Wirren der damaligen Zeit. Ein Stück aus den 1940er Jahren. Vorgetragen von einer 19-Jährigen.
Juliane Götz aus Paderborn legte am Sonntagabend bei „The Voice of Germany“ den wohl ungewöhnlichsten Auftritt hin. Sie wagte sich an eine Musikepoche, die es sonst eher seltener ins Fernsehen schafft. Und erst recht nicht in eine Casting-Show. Und genau deswegen funktionierte ihr Auftritt so gut. Alle vier Juroren „buzzerten“ für die junge Sängerin.
„Es ist ganz große Kunst, das so rüber zu bringen“, lobte Mark Forster. Von einem „außergewöhnlichen Moment“ sprach Yvonne Catterfeld. Und Patrick Kelly, der neue Juror, der sich nebenbei für den komplettesten Musiker hält, gab der Kandidatin mit: „Du und Yvonne, das passt gar nicht“. Sie gehöre – na klar – in sein Team.
„Evil-Paddy ist wieder unterwegs“, stichelte Mark Forster. Und die 19-jährige Götz? Sie entschied sich für Yvonne Catterfeld. Passt eben doch.
Die Coaches von „The Voice of Germany“ 2018
„Hast du geheult?“ – „Ja, ohne Scheiß“
Es war ein Abend der großen Emotionen bei „The Voice“. Dafür sorgte vor allem eine Kandidatin: Mascha Winkels, 28, aus Köln. Mit ihrer rauchig-kratzigen Stimme wickelte sie Publikum und Juroren um den Finger – und das auf Deutsch. Ihre Interpretation von „Meine Soldaten“ von Maxim schlug ein wie eine Bombe. Die gelernte Sonderpädagogin legte soviel Gefühl in den Song, dass selbst „Fanta“-Rapper Michi Beck eine Träne verdrücken musste.
„Hast du geheult?“, fragte sie.
„Ja, ohne Scheiß“, sagte Beck.
„Finde ich ok“, so die Kandidatin.
So viel Gefühl kennt man von den sonst betont lässigen „Fantas“ nicht. Aber in diesem Fall hat es sich gelohnt: Die Kölnerin schloss sich dem Team von Michi Beck und Smudo an. Damit haben die beiden Hip Hopper ein ganz heißes Eisen im Feuer.
Wirbelwind aus Berlin legte los wie die Feuerwehr
Und dann war da noch Laura Neels, der Wirbelwind aus Berlin. Die 32-Jährige interpretierte – oder besser gesagt: schmetterte – „Gotta Work“ von Amerie. Sie legte gleich los wie die Feuerwehr, mit ihrer Präsenz füllte die Kandidatin die ganze Bühne aus. Ein Auftritt, der im Gedächtnis bleibt. Neels stand da, als hätte sie nie etwas anderes gemacht.
„Meine Fresse, du hast gerade um dein Leben gesungen“, applaudierte Smudo. „Danke für diesen Moment“, flötete Patrick Kelly. Und Yvonne Catterfeld adelte: „Das klang für mich wie der kleine Michael Jackson“.
Im Gegensatz zu anderen Kandidaten betreibt Neels Musik als Hobby. Sie arbeitet im Büro – und hat nebenbei eine Gospel-Band. Sie liebt die Musik. Und das spürte man in jeder Sekunde. Klar, dass alle vier Juroren dieses Talent haben wollten.
Sie machte es spannend, entschied sich für die erste Gruppe, von der sie selber ein Fan war. Die „Fantas“ jubelten schon. Doch es war: The Kelly Family um Juror Patrick Kelly.
Eine Herzensentscheidung also. Und daran hätte selbst eine weitere verdrückte Träne von „Fanta“-Rapper Michi Beck nichts geändert.