Berlin. Ein Abend der Emotionen: In der sechsten Folge der Blind Auditions gaben die Kandidaten alles – Maschas Auftritt bleibt in Erinnerung.

Sie singt von einer Welt, die lange untergegangen ist. Von Hoffnung, Liebe, dem kleinen Glück. Es ist der Kontrast zu den Wirren der damaligen Zeit. Ein Stück aus den 1940er Jahren. Vorgetragen von einer 19-Jährigen.

Juliane Götz aus Paderborn legte am Sonntagabend bei „The Voice of Germany“ den wohl ungewöhnlichsten Auftritt hin. Sie wagte sich an eine Musikepoche, die es sonst eher seltener ins Fernsehen schafft. Und erst recht nicht in eine Casting-Show. Und genau deswegen funktionierte ihr Auftritt so gut. Alle vier Juroren „buzzerten“ für die junge Sängerin.

„Es ist ganz große Kunst, das so rüber zu bringen“, lobte Mark Forster. Von einem „außergewöhnlichen Moment“ sprach Yvonne Catterfeld. Und Patrick Kelly, der neue Juror, der sich nebenbei für den komplettesten Musiker hält, gab der Kandidatin mit: „Du und Yvonne, das passt gar nicht“. Sie gehöre – na klar – in sein Team.

„Evil-Paddy ist wieder unterwegs“, stichelte Mark Forster. Und die 19-jährige Götz? Sie entschied sich für Yvonne Catterfeld. Passt eben doch.

Die Coaches von „The Voice of Germany“ 2018

Das sind die Coaches der achten Staffel von „The Voice of Germany“ (v.l.n.r.): Smudo, Michi Beck, Yvonne Catterfeld, Mark Forster und Michael Patrick „Paddy“ Kelly. Jeder möchte gewinnen – doch wer wird am Ende mit seinem Talent überzeugen? Wir stellen sie vor.
Das sind die Coaches der achten Staffel von „The Voice of Germany“ (v.l.n.r.): Smudo, Michi Beck, Yvonne Catterfeld, Mark Forster und Michael Patrick „Paddy“ Kelly. Jeder möchte gewinnen – doch wer wird am Ende mit seinem Talent überzeugen? Wir stellen sie vor. © SAT.1 | Andre Kowalski
Spätestens seit seinem großen Erfolg mit der Single „Au Revoir“ (2014) ist Mark Forster nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Sein Debüt als Coach bei „The Voice of Germany“ feierte Mark im vergangenen Jahr und landete mit Talent Benedikt direkt auf dem zweiten Platz. In der achten Staffel der Musikshow ist Mark zum zweiten Mal als Coach dabei.
Spätestens seit seinem großen Erfolg mit der Single „Au Revoir“ (2014) ist Mark Forster nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Sein Debüt als Coach bei „The Voice of Germany“ feierte Mark im vergangenen Jahr und landete mit Talent Benedikt direkt auf dem zweiten Platz. In der achten Staffel der Musikshow ist Mark zum zweiten Mal als Coach dabei. © SAT.1 | Andre Kowalski
„Ich werde in diesem Jahr noch härter kämpfen und kein Talent hergeben“, sagt Forster vor der Show.
„Ich werde in diesem Jahr noch härter kämpfen und kein Talent hergeben“, sagt Forster vor der Show. © SAT.1 | Andre Kowalski
„Paddy“ Kelly ist neu in der „Voice“-Jury. Bei den „Voice“-Talenten ist ihm eine Sache ganz besonders wichtig: „Für mich ist das technische Können allein nicht entscheidend, sondern ob mich eine Stimme wirklich berührt. Ich suche nach herausragenden Personalities, die mit ihrer Seele singen.“
„Paddy“ Kelly ist neu in der „Voice“-Jury. Bei den „Voice“-Talenten ist ihm eine Sache ganz besonders wichtig: „Für mich ist das technische Können allein nicht entscheidend, sondern ob mich eine Stimme wirklich berührt. Ich suche nach herausragenden Personalities, die mit ihrer Seele singen.“ © SAT.1 | Andre Kowalski
Schon als Kleinkind erlernte Michael Patrick Kelly die ersten Instrumente und das ABC des Songwritings, um dann als Teenager mit seinen Hits plötzlich der Schwarm einer ganzen Generation zu werden. Nach dem Verkauf von über 20 Millionen Alben der „The Kelly Family“ machte er einen radikalen Schritt und ging für sechs Jahre ins Kloster. Seit 2011 steht er als erfolgreicher Solokünstler auf der Bühne.
Schon als Kleinkind erlernte Michael Patrick Kelly die ersten Instrumente und das ABC des Songwritings, um dann als Teenager mit seinen Hits plötzlich der Schwarm einer ganzen Generation zu werden. Nach dem Verkauf von über 20 Millionen Alben der „The Kelly Family“ machte er einen radikalen Schritt und ging für sechs Jahre ins Kloster. Seit 2011 steht er als erfolgreicher Solokünstler auf der Bühne. © imago/BRIGANI-ART | imago stock&people
Zum fünften Mal in Folge nehmen Michi Beck (l.) und Smudo der Hip-Hop-Gruppe „Die Fantastischen Vier“ auf dem Doppelstuhl bei „The Voice of Germany“ Platz, um die besten Stimmen Deutschlands zu coachen.
Zum fünften Mal in Folge nehmen Michi Beck (l.) und Smudo der Hip-Hop-Gruppe „Die Fantastischen Vier“ auf dem Doppelstuhl bei „The Voice of Germany“ Platz, um die besten Stimmen Deutschlands zu coachen. © SAT.1 | Andre Kowalski
„Neben den Anlagen für Bandbreite, Rhythmusgefühl und Tonsicherheit, muss ein Talent eben das berühmte „besondere Etwas“ mitbringen. Das kann alles Mögliche sein, was eben aus der klassischen „schönen Stimme“ rausfällt“, sagen die beiden Coaches Michi Beck und Smudo. „Wenn wir neugierig werden, ist das immer ein guter Grund zu buzzern.“ Die Namen der beiden stehen hierzulande schon lange für hervorragenden HipHop: Mit ihrer Rap-Formation „Die Fantastischen Vier“ mischen sie seit 1989 den Musikmarkt auf.
„Neben den Anlagen für Bandbreite, Rhythmusgefühl und Tonsicherheit, muss ein Talent eben das berühmte „besondere Etwas“ mitbringen. Das kann alles Mögliche sein, was eben aus der klassischen „schönen Stimme“ rausfällt“, sagen die beiden Coaches Michi Beck und Smudo. „Wenn wir neugierig werden, ist das immer ein guter Grund zu buzzern.“ Die Namen der beiden stehen hierzulande schon lange für hervorragenden HipHop: Mit ihrer Rap-Formation „Die Fantastischen Vier“ mischen sie seit 1989 den Musikmarkt auf. © SAT.1 | Andre Kowalski
Yvonne Catterfeld ist bereits zum dritten Mal Coach bei „The Voice“. „Ich brenne und kämpfe für alle Talente und bin für sie da. Ich bin ein guter Motivator und weiß, welche Schrauben ich drehen muss, um das Potenzial eines jeden zu entfachen.“
Yvonne Catterfeld ist bereits zum dritten Mal Coach bei „The Voice“. „Ich brenne und kämpfe für alle Talente und bin für sie da. Ich bin ein guter Motivator und weiß, welche Schrauben ich drehen muss, um das Potenzial eines jeden zu entfachen.“ © SAT.1 | Andre Kowalski
Bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ überraschte und überzeugte sie Kritiker und Publikum. Für dieses Engagement wurde sie im Jahr 2015 mit einem Bambi ausgezeichnet.
Bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ überraschte und überzeugte sie Kritiker und Publikum. Für dieses Engagement wurde sie im Jahr 2015 mit einem Bambi ausgezeichnet. © Getty Images | Clemens Bilan
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„Hast du geheult?“ – „Ja, ohne Scheiß“

Es war ein Abend der großen Emotionen bei „The Voice“. Dafür sorgte vor allem eine Kandidatin: Mascha Winkels, 28, aus Köln. Mit ihrer rauchig-kratzigen Stimme wickelte sie Publikum und Juroren um den Finger – und das auf Deutsch. Ihre Interpretation von „Meine Soldaten“ von Maxim schlug ein wie eine Bombe. Die gelernte Sonderpädagogin legte soviel Gefühl in den Song, dass selbst „Fanta“-Rapper Michi Beck eine Träne verdrücken musste.

„Hast du geheult?“, fragte sie.

„Ja, ohne Scheiß“, sagte Beck.

„Finde ich ok“, so die Kandidatin.

So viel Gefühl kennt man von den sonst betont lässigen „Fantas“ nicht. Aber in diesem Fall hat es sich gelohnt: Die Kölnerin schloss sich dem Team von Michi Beck und Smudo an. Damit haben die beiden Hip Hopper ein ganz heißes Eisen im Feuer.

Wirbelwind aus Berlin legte los wie die Feuerwehr

Laura Neels, Wirbelwind aus Berlin.
Laura Neels, Wirbelwind aus Berlin. © André Kowalski | ProSieben/SAT.1

Und dann war da noch Laura Neels, der Wirbelwind aus Berlin. Die 32-Jährige interpretierte – oder besser gesagt: schmetterte – „Gotta Work“ von Amerie. Sie legte gleich los wie die Feuerwehr, mit ihrer Präsenz füllte die Kandidatin die ganze Bühne aus. Ein Auftritt, der im Gedächtnis bleibt. Neels stand da, als hätte sie nie etwas anderes gemacht.

„Meine Fresse, du hast gerade um dein Leben gesungen“, applaudierte Smudo. „Danke für diesen Moment“, flötete Patrick Kelly. Und Yvonne Catterfeld adelte: „Das klang für mich wie der kleine Michael Jackson“.

Im Gegensatz zu anderen Kandidaten betreibt Neels Musik als Hobby. Sie arbeitet im Büro – und hat nebenbei eine Gospel-Band. Sie liebt die Musik. Und das spürte man in jeder Sekunde. Klar, dass alle vier Juroren dieses Talent haben wollten.

Sie machte es spannend, entschied sich für die erste Gruppe, von der sie selber ein Fan war. Die „Fantas“ jubelten schon. Doch es war: The Kelly Family um Juror Patrick Kelly.

Eine Herzensentscheidung also. Und daran hätte selbst eine weitere verdrückte Träne von „Fanta“-Rapper Michi Beck nichts geändert.