Max Giermann verwandelt sich für seine neue RTL-Show in Albert Einstein. Bei der Vorbereitung auf die Figur gab es eine Besonderheit.

Max Giermann (42) ist der Verwandlungskünstler des deutschen Fernsehens. Berühmt ist er für seine Parodien von Stefan Raab in „Switch Reloaded“ oder von Klaus Kinski in „Sketch History“. Ab Samstag tritt er in einer neuen Verkleidung auf: Als Albert Einstein ist er in der RTL-Kinderquizshow „Einstein Junior – Deutschlands cleverste Kids“ (Samstag, 20.15 Uhr) zu sehen.

Herr Giermann, wie haben Sie sich auf die Rolle als Albert Einstein ­vorbereitet?

Max Giermann: Ich hab immer die gleiche Methode, bei der ich mir, idealerweise schon ein paar Wochen bevor es losgeht, Videoausschnitte anschaue und dann vor allem an der Stimme arbeite und versuche, mir den Stimmklang und den Sprachduktus der Figur anzueignen. Das ist für mich eigentlich immer die größte Hürde.

Einstein hat die Besonderheit, dass da keiner mehr so genau weiß, wie der gesprochen hat, zumal es auch kaum noch solche Aufnahmen gibt. Ich habe zwei oder drei Miniausschnitte gefunden, in denen man ihn noch hört.

Theoretisch hätte ich bei der Figur sehr viel freier als sonst agieren können. Aber ich fand die Vorlagen so einladend, weil er in echt eine ganz hohe Stimme hatte. Das fand ich eigentlich perfekt für unsere Figur und habe dann versucht, relativ nahe am Original zu bleiben.

Einem breiten Publikum ist der Freiburger Max Giermann als Imitator bekannt geworden.
Einem breiten Publikum ist der Freiburger Max Giermann als Imitator bekannt geworden. © Getty Images | Andreas Rentz

Können Sie jetzt auch die ­Relativitätstheorie erklären?

Giermann: Nein. Ich versuche ja, wenn ich so eine Figur spiele, eher das Äußere abzubilden. Und bei der Rolle des Einstein ging es auch gar nicht so um die Parodie, sondern mehr um die lustige Darstellung. Bei uns ist Albert Einstein ein sehr liebenswerter, lustiger Geselle. Und ich handle da auch nicht irgendwelche wissenschaftlichen Formeln ab. Was ich über Einstein weiß, ist eher so das allgemeinste Allgemeinwissen. Erklären kann ich das leider nicht.

Nach welchem Spielprinzip läuft die Quizshow ab?

Giermann: Es gibt vier Folgen, drei reguläre Sendungen und eine Finalsendung, in der dann das Gewinnerteam ermittelt wird. Es treten immer drei Dreierteams in verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Eine Kategorie ist zum Beispiel „Kopfrechnen“. Es ist wirklich beeindruckend, wie schnell die Kinder Kopfrechnen können. Und dann gibt es einige Sachen, die die Kinder im Vorfeld trainiert haben.

In der Kategorie „Memorieren“ müssen die Kinder unter anderem die Reihenfolge eines Kartendecks, das sie im Vorfeld erhalten haben, einstudieren und dann als Team in der richtigen Reihenfolge nacheinander aufsagen – und zwar möglichst schnell. Das ist schon sehr verblüffend, wie sie das machen. Aber es gibt auch ganz klassische Intelligenztestfragen, bei denen die Zuschauer mitraten können oder auch einfach nur darüber staunen können, wie fit die Kinder dabei sind.

Ist das Arbeiten mit Kindern vor der Kamera eine besondere Heraus­forderung?

Giermann: Man muss sehr wach sein. Kinder sind natürlich unberechenbar. Und man weiß nie, was sie auf eine Frage antworten. Sie sind sehr ehrlich und entwaffnend – das ist oft lustig und tut so einer Sendung gut. Für mich war es eher dankbar, mit den Kindern zu arbeiten, weil ich wusste: Mit denen macht es einfach Spaß – und da kommt was. Das ist bei Erwachsenen manchmal schwerer.

Was waren denn Ihre Stärken als Kind?

Giermann: Ich glaube, bei mir war das tatsächlich immer schon die kreative Ader. Ich hab schon als Kind wirklich alles, was ich gesehen und erlebt habe, in Zeichnungen festgehalten. Es gibt stapelweise verrückte Kinderzeichnungen. Das Kreative hat sich dann auch in der Schulzeit fortgesetzt, auf dem Gymnasium war es die Theater-AG und das Theaterspielen. Ansonsten war ich eigentlich eher ein schüchternes Kind und zumindest als Grundschüler eher scheu. Ich werde ja oft gefragt, ob ich der Klassenclown war, weil ich heute Komiker bin. Aber dafür war ich zu zurückhaltend.