Wolfsburg. In Wolfsburg entsteht inmitten ehemals kleinteiliger Bebauung ein neues Wohngebiet.

Im westlichen Teil Wolfsburgs, nahe am Bahnhof, zwischen VW-Werk und Stadtzentrum, liegt das sogenannte Handwerkerviertel. Es ist ein buntes Quartier, in dem nicht nur die verblichenen Anstriche der Häuser mit ihren zarten Pastelltönen vom Ursprung in den 50er Jahren erzählen. Seit 2009 ist dieses Stadtviertel ein Sanierungsgebiet, das schrittweise städtebaulich aufgewertet wird.

Die zwischen Lessingstraße und Schachtweg entstandenen 82 Stadtwohnungen sind Teil dieses großräumlichen Projektes. Das hannoversche Büro ASP Architekten Schneider Meyer Partner hat dieses neue Wohnviertel Lessingpark entworfen und innerhalb von 21 Monaten gebaut.

Auf einer Tiefgarage mit 120 Stellplätzen wurde ein neuartiges und hochwertiges Wohnangebot aus einer Mischung von zweigeschossigen Stadthäusern und einem viergeschossigen Geschosswohnungsbau in der Innenstadt geschaffen. „Uns war die städtebauliche Anbindung wichtig“, berichtet Architekt Prof. Wilhelm Meyer. „Wir haben es geschafft, dass sich die neue Baustruktur durch eine intensive Verflechtung mit dem näheren Umfeld gleichzeitig zum integrierten Bestandteil des gesamten Viertels entwickelte.“

Die neue Bebauung nimmt wesentliche Gestaltmerkmale der quartiersprägenden Bestandsbauten wie Höhe, Materialität und Farbigkeit auf. Die 20 Stadthäuser im ruhigen Blockinneren sind auf der Südseite der Wohnstraße in identifizierbare Gruppen von acht schmalen und vier breiten Häusern zusammengefasst.

Über die Zäsuren zwischen den Hausgruppen wird das Quartier in Nord-Süd-Richtung geöffnet und mit seiner Umgebung verknüpft. Mit dem Geschosswohnungsbau an der Lessingstraße wird eine eindeutige städtebauliche Raumkante definiert mit zentralem Durchgang zur ruhigeren inneren Wohnstraße als verkehrsfreiem Begegnungsort. Arztpraxen und eine Bäckerei mit Außensitzplätzen sind in den Erdgeschosszonen zur Lessingstraße untergebracht. Nach innen gerichtet aber haben das Wohnen, die Ruhe und vor allem die autofreie Zone zwischen den Stadthäusern Priorität.

Jede der 82 Wohnungen ist nach den Wünschen der Bewohner im Grundriss individuell gestaltet. Alle Wohnungen sind mit bodentiefen Fenstern ausgestattet, dazu kommen bei den Stadthäusern Gärten, im Obergeschoss schmale Dachterrassen und im Geschossbau Loggien. Von den drei Penthäusern blickt man auf eine beeindruckende Silhouette des VW-Werks am Mittellandkanal.