Braunschweig. Bei der Eigenheim-Modernisierung wurde auf historische Baumerkmale Wert gelegt.

„Ob Villa oder nicht, für uns ist es einfach ein Gartenhaus. Weil es sich überall zum Garten öffnet“, wird die Bauherrin auf der Internetseite des Architekten Christian Platter zitiert. Ein Einfamilienhaus am Zuckerberg, früher ein Gartenviertel am südlichen Rand der Braunschweiger Innenstadt, heute fast „mittendrin“ gelegen, wurde innerhalb eines halben Jahres umgebaut und saniert.

Den Bauherren war es wichtig, sich am ursprünglichen Baustil zu orientieren und dem 1936 erbauten Haus keinen unpassenden modernen Anzug zu verpassen. Daher wurden Veränderungen, die nach dem Krieg und in den 1970er Jahren vorgenommen wurden, zu einem erheblichen Teil zurückgebaut. Das Haus war nach dem Krieg zunächst als Zweifamilienhaus genutzt worden.

Das Dachgeschoss wurde ausgebaut und mit einem großzügigen Wannenbad versehen, für das bei dem bisherigen Grundriss auf zwei Etagen kein Platz war. Zudem gibt es ein Gästezimmer. Das Walmdach wurde mit roten Dachziegeln aus der Region neu gedeckt.

Die Idee der Bauherren wird auch an den Fenstern deutlich. Sie wurden nicht identisch rekonstruiert, erinnern durch ihre Teilung aber an den Stil der 1930er Jahre. Nur der Dämmewert der Holz-Alu-Fenster hat mit dem Glas von früher nichts mehr gemein.

Zu den von außen sichtbaren Veränderungen gehört auch, dass im ersten Stock ein Balkon auf der Gartenseite entfernt wurde. „Nun fällt viel mehr Licht in das Wohnzimmer“, erläutert Architekt Christian Platter. Er plante im Auftrag der Eigentümer nicht nur den Umbau, sondern beaufsichtigte auch die Bauarbeiten, so dass der Kostenrahmen eingehalten wurde.

Auch ein weiterer, über einem Erker an der Südseite halbherzig zum Wintergarten ausgebauter Balkon wurde entfernt. Ein von Beginn an vorhandener Anbau an der Nordseite, in dem die Küche untergebracht ist, blieb erhalten. „Die Küche war zu klein und zu dunkel, weil der Blick zur Loggia und in den Garten durch eine Wand zu einem Abstellraum verstellt war“, erläutert der Eigentümer. Die Wand fiel zugunsten einer nun lichten, großzügigen Küche mit Gartenzugang weg.

Auf trennende Elemente wurde auch zwischen Wohn- und Esszimmer verzichtet. Weitere Wände im Inneren, etwa zwischen Treppenhaus und Flur, wurden behutsam geöffnet. Dadurch wurden alte Sichtachsen betont.