In der Region Braunschweig boomt szenige Top-Gastronomie wie die von Tim Mälzer.

Ein schönes goldbraun gebackenes Kalbsschnitzel. Mit Bratkartoffeln dazu. Das ist Braunschweig. So zumindest sieht Gastronom Lars Nussbaum die Löwenstadt, wenn er sie als Gericht beschreiben müsste „Das ist bodenständig, ehrlich und gleichzeitig steckt harte Arbeit drin.“ Nussbaum muss es wissen. Seit über 20 Jahren ist er in der Braunschweiger Gastro-Szene unterwegs. 450.000 bis 500.000 Gäste bewirtet der Szene-Kenner jährlich in seinen vier Lokalitäten. In diesem Jahr ist das „Überland“ hinzugekommen. Zusammen mit Tim Mälzer und Jimmy Ledemazel betreibt er das Sky-Bar-Restaurant.

Braunschweigs höchstes Restaurant

Der neue Gastronomie-Hotspot thront in der 18. Etage eines Hochhauses, fünf Minuten fußläufig vom Hauptbahnhof. Aus Hannover und Berlin kommen die Gäste, berichtet Nussbaum, um Mälzers „Tellersprache“, wie der bekannte TV-Koch selbst sagt, zu genießen.

Das Interieur ist hochwertig, die Mitarbeiter kommen aus dem Sternebereich. Die Karte ist bodenständig mit einem Extra-Dreh. Geschmorte Rinderschulter mit Maronenpüree, Zanderfilet mit Belugalinsen – und Hühnerfrikassee. Im „Überland“ sollen sich alle wohlfühlen. „In Braunschweig muss man einen Laden bauen, der für jeden zugänglich ist. In Berlin werden Läden eröffnet, die nur für bestimmte Gesellschaftsschichten funktionieren, das geht hier nicht. Hier muss jeder reingehen können, dann läuft es“, sagt der 43-Jährige. Im Sommer seien manche Gäste im Business-Kostüm und andere mit Shorts und Schlappen gekommen. Das Konzept scheint zu funktionieren, das „Überland“ ist jeden Abend zweimal ausgebucht.

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Berliner Szene-Flair im „Mono“

Doch nicht nur Hamburger Gastronomen, auch Berliner haben ein Auge auf die Region geworfen. Im November hat ein weiterer Gourmet-Tempel in Braunschweig eröffnet, das „Mono“. Mit an Bord: der Szenekoch The Duc Ngo. In der Bundeshauptstadt betreibt er mehr als ein Dutzend angesagter Gastronomien. Sein damals erstes Restaurant, das „Kuchi“, gilt als eine Art Prototyp einer modernen Sushi Bar.

Das Lokal ist in dem historischen Langerfeldt-Haus in der Braunschweiger Innenstadt beheimatet. Auf eine asiatische, im Schwerpunkt japanische Crossover-Küche mit unterschiedlichen Einflüssen, auch lateinamerikanischen, können sich die Gäste freuen. Auch hier soll gehobener Anspruch bedient werden und gleichzeitig Foodies mit unterschiedlichem Budget auf ihre Kosten kommen.

Bester Koch Niedersachsens

Wer klassische Sterneküche auf höchstem Niveau bevorzugt, ist in Wolfsburg im „Aqua“ im The Ritz-Carlton in der Autostadt genau richtig. Unter der Leitung von Küchenchef Sven Elverfeld wurde das Aqua 2019 erneut mit drei Michelin-Sternen geehrt. „Seinen unverwechselbaren Stil setzt Elverfeld mit einer bemerkenswerten Eleganz und Kreativität um, mal heimisch-regional, mal kosmopolitisch. Präzision, Klarheit, Produkte – alles perfekt. Um Sie herum angenehm dezent-luxuriöses Interieur, feinste Details von der Tapete bis zur Tischkultur“, beurteilen die Guide-Michelin-Tester die Leistung des Drei-Sterne-Restaurants. Unter Küchenchef Sven Elverfeld erhielt es 2019 das elfte Jahr in Folge drei Michelin-Sterne. Das „Aqua“ ist das einzige Restaurant Niedersachsens mit der Höchstwertung und eines von bundesweit lediglich zehn Drei-Sterne-Restaurants.