Göttingen. Der 20-jährige Fußballer des SV Werder Bremen stammt aus Göttingen – und hat nun erstmals für die Deutsche U21-Nationalmannschaft gespielt.

Jean-Manuel Mbom zählt ohne Zweifel zu den Senkrechtstartern in der noch jungen Bundesliga-Saison. Am zweiten Spieltag absolvierte er für den SV Werder Bremen sein erstes Bundesligaspiel überhaupt. Nach seinem Debüt biss sich der Mittelfeldspieler schnell im Team der Grün-Weißen fest, Trainer Florian Kohfeldt bot den 20-Jährigen auch in allen weiteren bisherigen Partien in der Startelf auf.

Doch nicht nur in der Bundesliga sorgt Mbom für Furore. Der gebürtige Göttinger, der im Nachwuchs des Bovender SV das Fußballspielen erlernte und mit 13 Jahren in das Werder-Internat wechselte, wurde von Nationaltrainer Stefan Kuntz erstmals für den Kader der U21-Nationalmannschaft nominiert – am vergangenen Donnerstag gab er im Testspiel gegen Slowenien in Braunschweig sein Debüt. Zur Halbzeit wechselte Kuntz den Bremer ein.

Entscheidende Partie

Am Dienstag zählt Mbom erneut zum Kader, die DFB-Youngster treffen abermals in Braunschweig im entscheidenden EM-Qualifikationsspiel auf Wales (18.15 Uhr/ProSieben Maxx). Gut möglich, dass dann der Bundestrainer erneut auf die Stärken des variabel einsetzbaren Werder-Profis baut, wenn es darum geht, das Ticket für die Endrunde im kommenden Jahr zu lösen.

Schon der Einsatz beim 1:1-Unentschieden gegen die Slowenen war für Mbom ein Meilenstein, wie er im Interview auf der DFB-Homepage berichtet. „Ich bin überglücklich, da ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Auch wenn wir nicht gewonnen haben, bleibt es für mich etwas Besonderes“, sagte der 20-Jährige rückblickend.

Nominierung fast verpasst

Dabei hätte er seine Nominierung fast gar nicht mitbekommen. „Ich war zuhause, und das Telefon hat geklingelt. Weil es aber eine unbekannte Nummer war, bin ich nicht rangegangen. Als dann noch eine Nachricht von Stefan Kuntz hinterherkam, habe ich direkt zurückgerufen und mich riesig gefreut“, berichtet er lachend.

Dass sich der Youngster so schnell einen Namen gemacht hat, überrascht ihn selber. „Mein Ziel war es, Tag für Tag alles zu geben und dann zu schauen, wo mich die Reise hinführt. Dass ich jetzt meine ersten Bundesligaspiele machen durfte, ist ein tolles Gefühl. Seitdem ich 13 Jahre alt bin, spiele ich bei Werder, und jetzt darf ich für die erste Mannschaft auflaufen, das ist Wahnsinn. Ich versuche das zu genießen“, so Mbom, der zuvor bereits seit der U16 für alle DFB-Nachwuchsteams gespielt hat.

Einen Wermutstropfen haben die Spiele in Braunschweig allerdings – sie finden ohne Zuschauer statt. Für Mbom ist das doppelt traurig, schließlich spielt sein jüngerer Bruder Benjamin in der U17-Mannschaft der Braunschweiger: „Das war schon bei den Bundesligaspielen sehr schade, dazu hätte ich meine Familie und insbesondere meinen Bruder gerne mal eingeladen. Aber die sitzen immer vor dem Fernseher und drücken die Daumen, auch jetzt während der Länderspielphase.“