Schöppenstedt. Die Verbandsliga-Handballer müssen sich auswärts mit 29:32 (14:15) geschlagen geben und kassieren im dritten Spiel die erste Niederlage der Saison.

Die Handballer der HSG Oha mussten mit leeren Händen zurück vom Verbandsliga-Auswärtsspiel in Schöppenstedt reisen. Die Harzer lieferten sich mit der HG ELM ein packendes Duell, welches der Gastgeber am Ende mit 32:29 (15:14) für sich entschied. Es war im dritten Spiel die erste Niederlage für die Mannschaft von Jens Wilfer.

Die kleine Sporthalle in Schöppenstedt war mit 90 Zuschauern ausverkauft, die HG ELM wollte mit dem Rückenwind der Zuschauer den zweiten Sieg im zweiten Heimspiel einfahren. Auf der anderen Seite wollte die HSG Oha ebenfalls ihre makellose Bilanz halten und verlustpunktfrei bleiben. Von der ersten Minute an ließ sich erahnen, dass es ein sehr spannendes und enges Spiel werden würde. Beide Mannschaften ähnelten sich von der Spielanlage, es war von Beginn an ein hohes Tempo in der Partie.

HSG erwischt besseren Start

Den ersten Treffer in der Elm-Asse-Sporthalle erzielte der Gastgeber, den besseren Start erwischte insgesamt aber die Gästemannschaft von Jens Wilfer – auch wenn das Glück nicht auf Seiten der HSG sein sollte. Bereits früh scheiterte mal zwei mal an der Torumrandung, einen Abpraller verwertete Ivo Waldmann zum 1:1-Ausgleich, im weiteren Spielverlauf sollten die Bälle aber häufiger bei den Ostniedersachsen landen. Die Wilfer-Sieben ließ sich davon aber zunächst nicht irritieren, Cedric Wecker sorgte in der siebten Minute für die 4:2-Gästeführung.

Im Anschluss gab es jedoch zwei schnelle Gegentore, ein mal über die schnelle Mitte und wenige Sekunden später durch einen abgefangenen Ball beim Anwurf. Es blieb eng, die HG ELM übernahm jedoch allmählich das Kommando. In der 16. Minute sorgte Justin Binner für die erste Zwei-Tore-Führung der HG (9:7). In dieser Phase tat sich die HSG schwer, Wilfer nahm eine Auszeit.

Doch auch nach der kurzen Pause blieb ELM zielstrebiger, fast jeder Angriff resultierte in einem Tor. Der über das gesamte Spiel gesehen unglückliche Niklas Berger setzte in der 21. Minute aber ein Zeichen mit einer Doppelparade. „Zu diesem Zeitpunkt habe ich überlegt, den Torwart zu wechseln. Nach der Parade hatte ich aber das Gefühl, dass Niklas im Spiel ist. In der Folge war es eine diskutierbare Entscheidung, den Torwart nicht zu wechseln“, kämpfte Wilfer mit sich selbst.

Knapper Pausenrückstand

Seine Mannschaft verlor in der Folge fast den Anschluss (10:14, 25.). Kurz vor der Halbzeit kam die HSG aber wieder heran, so dass für den zweiten Spielabschnitt alles offen war. Es ging mit einem 14:15-Rückstand in die Pause. „Es war von Beginn an ein gutes Spiel mit viel Tempo auf beiden Seiten. In der ersten Halbzeit haben uns vor allem die Gegentore per Gegenstoß und von Rechtsaußen weh getan“, fasste Wilfer die erste Spielhälfte zusammen.

Nach der Pause lief das Spiel geordnet ab, der Gastgeber legte ein Tor vor, die HSG zog nach. So ging es bis zur 37. Minute beim Stand von 19:17. Dann gab es jedoch eine Schrecksekunde für die Gäste. Robin Großkopf blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen, nachdem ihm Jannic Steinke beim Wurfversuch in den Wurfarm griff. Der Linkshänder wurde vom Feld gebracht, konnte gegen Ende der Partie aber noch mal eingesetzt werden. Steinke wurde des Feldes verwiesen, Yannik Rauch verwandelte den fälligen Strafwurf.

Die HSG nutzte die Überzahl zum Ausgleich, Sebastian Heiler sorgte für das 20:20 (40.). Es folgte eine wichtige Phase im Spiel, mit der Wilfer später haderte: „Da haben wir es verpasst uns ein bisschen abzusetzen.“

Die HSG ging durch Merlin Mißling zwar in Führung (23:22), schaffte es aber nicht, den Vorsprung mal auszubauen. Mehrmals stellte die HSG-Abwehr den Gastgeber vor Aufgaben, die HG ELM fand keine schnellen Lösungen, so dass Zeitspiel drohte. Gleich drei mal zogen sie durch Unachtsamkeiten der HSG-Defensive aber noch den Kopf aus der Schlinge. Oftmals kam Jan-Hendrik Vahldiek an den Siebenmeterstrich und behielt sowohl gegen Berger als auch Daniel Flörke die Nerven.

Fehler der HSG werden bestraft

Als der Top-Torschütze des Gastgebers 13 Minuten vor dem Ende des Spiels eine Zeitstrafe bekam, sorgte die Mannschaft von Wilfer durch eigene Fehler für die Wende. Die eigene Überzahl verlor man mit 0:2, ELM lag wieder in Führung. Wilfer nahm erneut eine Auszeit, seine Mannschaft blieb im Anschluss zunächst dran, traf dann aber wieder falsche, weil zu schnelle Entscheidungen. ELM ging zwei Minuten vor Schluss mit 31:28 in Führung. Die HSG versuchte alles, brachte den siebten Feldspieler und spielte eine Ganzfeldpresse, das aber änderte nichts mehr.

„Wir haben es versäumt, das Spiel in unsere Richtung zu lenken und in der Phase falsche Entscheidungen getroffen. Vor allem die eigene Überzahl war der Grund für die Niederlage“, erklärte der HSG-Trainer. „Am Ende muss ich aber auch sagen, dass wir eigentlich nicht viel falsch gemacht haben. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, wo am Ende Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben haben. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, denn wir hatten die Chance, das Spiel zu gewinnen. Man muss aber fair sagen, dass ELM ein sehr gutes Spiel gemacht hat und sehr effizient war“, lobte Wilfer den Gegner. HSG Oha: Berger, Flörke - Großkopf (2), Wecker (7), Schweidler (1), Gropengießer, Strüver (2), Waldmann (3), Allershausen, Rauch (7/1), M. Missling (2), Diederich, Heiler (5).