Nordhausen. Für die Rolandstädter ist im Halbfinale des Thüringenpokals Schluss. Die Partie im Albert-Kuntz-Sportpark geht trotzdem in die Geschichtsbücher ein.

Für den Fußball-Oberligisten FSV Wacker 90 Nordhausen ist der Traum von der erneuten Teilnahme am DFB-Pokal vorbei – zumindest für die kommende Saison. Im Halbfinale des Köstritzer-Thüringenpokals unterlagen die Rolandstädter trotz einer kämpferisch starken Leistung dem Drittliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena mit 0:2 (0:0). Die offiziell 632 Zuschauer verfolgten die Partie im Albert-Kuntz-Sportpark unter besonderen Hygienemaßnahmen. Dabei wurde ein kleines Stück Geschichte geschrieben – es war das erste Pflichtspiel mit Zuschauern in Deutschland nach der Corona-Pause.

Bei brütender Hitze nahm die Begegnung zunächst den erwarteten Verlauf. Die klassenhöheren Gäste hatten mehr Ballbesitz und erspielten sich mehrere gute Chancen, die Nordhäuser verteidigten aber mit viel Einsatz und hielten bis zur Pause das torlose Remis. Beste Wacker-Chance war eine eher verunglückte Flanke von Richard Franz, die nur knapp am oberen Toreck vorbei segelte. Bitter allerdings: Kurz vor der Halbzeit musste bei Wacker der Routinier Erik Schneider verletzungsbedingt raus.

Jena trifft vom Punkt

„Zur Pause haben wir ein bisschen gehofft, dass die Sensation vielleicht doch klappt und das wir Jena lange ärgern können“, sagte Nordhausens Trainer Philipp Seeland. Die Hoffnung lebte bis zur 59. Minute, dann gingen die Gäste durch einen Foulelfmeter von Rene Lange in Führung. Zuvor war Simran Dhaliwal zu ungestüm in den Zweikampf gegen Dominik Bock gegangen. Niclas Fiedler machte eine Viertelstunde vor Schluss den Deckel für Carl Zeiss drauf, als er nach einer schnellen Kombination frei vor dem Tor auftauchte. Wacker kämpfte zwar unermüdlich weiter und erhielt nach Abpfiff viel Applaus von den Rängen, der Anschlusstreffer blieb den Gastgebern aber verwehrt.

„Es war ein verdienter Sieg für Jena. Sie waren wirklich stärker und haben gute Chancen liegengelassen, wo sie schon früher hätten in Führung gehen können“, zeigte sich Seeland als fairer Verlierer. Lob für die junge Wacker-Elf gab es von Jenas Coach Dirk Kunert: „Ein großes Kompliment an Wacker, die Mannschaft hat leidenschaftlich gekämpft und uns das Leben schwer gemacht.“

Der FC Carl Zeiss trifft nun im Finale des Thüringenpokals im Rahmen des „Finaltags der Amateure“ am 22. August auf den Oberliga-Aufsteiger FSV Martinroda. Der Sieger empfängt in der ersten Runde des DFB-Pokals den Bundesligisten SV Werder Bremen. Für Wacker Nordhausen steht bereits am Freitag das erste Punktspiel in der NOFV-Oberliga Süd an, der FSV spielt bei bei der SG Union Sandersdorf.