Braunlage. Der Eishockey-Regionalligist empfängt am Freitag zum ersten Vorbereitungsspiel der Saison den langjährigen Oberliga-Rivalen Icefighters Leipzig.

Am Freitag endet endlich eine der längsten Sommerpausen in der Harzer Eishockeygeschichte, zumindest aber die längste Sommerpause in der Geschichte der Harzer Falken. Mehr als ein halbes Jahr nach dem letzten Spiel im Wurmbergstadion treffen die Harzer Falken heute ab 20 Uhr in ihrem ersten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison auf die EXA Icefighters Leipzig.

Die Gäste aus Leipzig sind keine Unbekannten im Wurmbergstadion. In der vergangenen Oberligasaison trafen die Falken und die Westsachsen gleich viermal aufeinander. Dreimal gingen dabei die Icefighters als Sieger vom Eis. Gerne erinnert man sich im Harz aber an den einzigen Sieg der Falken. Am Fuße des Wurmbergs spielten beide Mannschaften lange auf Augenhöhe und die Harzer Falken führten bis zur letzten Minute mit 3:2. Dann nahmen die Gäste den Torwart vom Eis und glichen aus. Die Enttäuschung war im ganzen Stadion zu spüren, es folgte aber der große Moment von Erik Pipp. Zwei Sekunden vor Schluss schoss er Leipzigs Goalie Eric Hoffmann den Puck aus spitzem Winkel an den Schlittschuh, von dort trudelte die Scheibe über die Linie und das Stadion verwandelte sich in ein Tollhaus.

Auf beiden Seiten ist viel passiert

Seitdem ist allerdings viel passiert – und das auf beiden Seiten. Die Leipziger spielen weiter in der Oberliga Nord, während sich die Harzer Falken im Zuge des letztlich erfolgreich gemeisterten Insolvenzverfahrens in die Regionalliga Nord zurückzogen. Im Kader des Icefighters hat sich einiges getan. Leistungsträger wie Michal Velecky und Antti Paavilainen wurden gehalten, zusätzlich verstärkten sich die Leipziger mit Gianluca Balla und Moritz Israel von den Hamburg Crocodiles. Auch der ehemalige Scorpions-Verteidiger Goran Pantic ist neu, nach einem Jahr Pause kehrt zudem Ian Farrell in die Messestadt zurück.

Ein Highlight ist sicherlich der Auftritt des bereits 48-jährigen Esbjörn Hofverberg. Der in Seoul geborene Verteidiger wurde als Baby in einem Kinderheim abgegeben und im Alter von einem Jahr von einer schwedischen Familie adoptiert. Im hohen Norden lernte er das Eishockey-Einmaleins, ehe er 1996 nach Deutschland wechselte und seitdem unverwüstlich seine Kreise zieht.

Im Harz gut bekannt ist auch Leipzigs Trainer Sven Gerike, der in seine fünfte Spielzeit an der Bande der Icefighters geht. In seiner aktiven Zeit spielte er auch eine Saison im Trikot des damaligen Braunlager EHC/Harz. In der Saisonvorbereitung ist seine Mannschaft schon ein ganzes Stück weiter als die Falken und hat bereits fünf Testspiele absolviert. Auf zwei Niederlagen folgten zuletzt drei Siege.

Erster Test für die Falken

Für die Braunlager ist es dagegen der erste Test, nachdem das Eistraining erst Anfang September aufgenommen wurde. „Ein Gegner aus einer höheren Liga ist immer eine Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen. Leipzig ist ein guter Club aus der Oberliga und wir werden alles geben, um uns bestmöglich zu verkaufen“, sagt Trainer Jan Bönning im Vorfeld. Für ihn und sicherlich auch die Fans wird es spannend sein, zu sehen, wie sich die vielen neuen Gesichter im Falken-Trikot präsentieren. „Wir wollen in diesem Spiel vor allem sehen, wie weit jeder einzelne Spieler nach der Sommerpause ist. Das Ergebnis hierbei ist erst einmal zweitrangig“, so Bönning.

Neuigkeiten, was die Teilnahme an der Regionalliga Nord betrifft, gibt es inzwischen aus Adendorf. Dort wird es nach dem Defekt an der Kälteanlage nicht vor Ende November Eis geben. Der AEC plant trotzdem zu starten, die früher angesetzten Spiele werden derzeit in den Dezember und Januar verlegt. Nach dem Nordhorner Rückzug scheint die Liga so zumindest nicht noch mehr zu schrumpfen.