Braunlage. Der Braunlager Eishockeyclub und seine Anhänger müssen sich beim Neuaufbau in der vierten Spielklasse auf einige Veränderungen einstellen.

Jetzt also Regionalliga: Weil durch das Mitte April eröffnete Insolvenzverfahren Zeit und Mittel fehlen, werden die Harzer Falken in der kommenden Saison nicht in der Oberliga an den Start gehen. Sie kehren damit, einen erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens vorausgesetzt, vom semi-professionellen Eishockey in den Amateurbereich zurück. Auf den Verein und die Fans kommen einige Änderungen zu – eine Übersicht.

Acht oder neun Teams: Nach Stand der Dinge werden maximal neun Vereine an den Start gehen. Zum ECW Sande, den Salzgitter Icefighters, dem Adendorfer EC, den Weser Stars Bremen, dem Hamburger SV und dem EC Nordhorn kommen die Falken und die Verbandsliga-Aufsteiger Crocodiles Hamburg 1b und die Harsefeld Tigers hinzu. Hinter Letzteren steht allerdings ein Fragezeichen, wie Ligenleiter Götz Neumann (Salzgitter) sagt. Kein Thema ist der CET Timmendorfer Strand, der nach einem Insolvenzverfahren 2018 in der Landesliga neu anfing. Er könne nicht einfach die Verbandsliga überspringen, so Neumann. Sonst würde ein entsprechender Entschluss aus dem vergangenen Jahr gleich ad absurdum geführt.

Der Modus: In einer ersten Ligentagung hätten sich die Vereine auf eine Doppelrunde geeinigt, sagt Neumann. Heißt, dass im Maximalfall von neun Teams für die Falken 16 Heimspiele fix wären. Zum Vergleich: In der Oberliga waren es in der vergangenen Saison deren 24. Anschließend folgen Halbfinale und Finale um die Meisterschaft, die aber wahrscheinlich nur in Hin- und Rückspiel ausgetragen werden.

Wohl keine Verzahnung

Verzahnung mit dem Osten: Diese scheint nach dem Beschluss für die Doppelrunde vom Tisch, weil sich die Saison dann sehr weit in das Frühjahr ausdehnen würde. Der Vertreter der Regionalliga Ost wolle allerdings noch einmal für eine gemeinsame zweite Saisonphase werben, meint Neumann. Ein gemeinsamer Pokalwettbewerb – ein altbekanntes Mittel, um mehr Heimspiele zu generieren – sei derzeit nicht geplant. „Wenn es Vereine gibt, die das wollen, dann kann es eine solche Runde aber geben“, sagt Neumann.

Saisonstart: Einen gemeinsamen Auftakt wie in der Oberliga wird es wahrscheinlich nicht geben. „Wer Eis hat, kann anfangen“, sagt Neumann etwas salopp. Um Punkte geht es dann wohl erst im Oktober, die reguläre Runde soll bis in den März hinein andauern. Doppelwochenenden, wie sie bisher für die Falken die Regel waren, werden künftig zur Ausnahme. Heimspiele wird es eher unregelmäßig geben.

Zahl der Kontingentspieler: Nachdem in der vergangenen Saison die Zahl der EU-Ausländer offen war, haben sich die Vereine nun Grenzen gesetzt. Es werde nicht mehr zwischen EU-Ausländern und Spielern zum Beispiel aus Übersee unterschieden, sagt Neumann. Künftig können aber nur zwei Ausländerstellen ohne jegliche Anforderungen eingesetzt werden. Für den dritten und vierten Kontingentspieler muss jeweils ein U23-Akteur auf dem Spielbericht stehen, bei einem fünften Ausländer wären es zwei U23-Spieler. In der vergangenen Serie sah das noch anders aus: So bot der ECW Sande gleich vier Letten auf. Beim amtierenden Meister lassen auch die in Braunlage wohlbekannten Karol Bartanus (40) und Vjatechslav Koubenski (42) ihre Karriere ausklingen.