Stadtoldendorf. Die Verbandsliga-Handballer unterliegen beim TV 1887 mit 28:32 (13:17), die Gastgeber machen damit den Durchmarsch in die Oberliga perfekt.

Am Ende hat aller Einsatz nichts genützt. Die Verbandsliga-Handballer der HSG oha mussten beim TV 1887 Stadtoldendorf eine knappe 28:32 (13:17)-Niederlage einstecken und nach Spielschluss zuschauen, wie die Hausherren den Aufstieg in die Oberliga feierten – in den 60 Minuten zuvor präsentierten sich die Harzer aber deutlich formverbessert und boten dem Favoriten einen Kampf auf Augenhöhe. „Das ist eine Niederlage, über die man nicht enttäuscht oder traurig sein muss. Wir haben Charakter und Moral gezeigt“, war HSG-Coach Jens Wilfer mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden.

Die HSG geriet vor 400 erfolgshungrigen Zuschauern in der ausverkauften Halle von Beginn an ins Hintertreffen, konnte in der Startphase aber die Führungen des TV 1887 immer wieder ausgleichen (3:3/4.). Dann setzte sich die Heimsieben erstmals ab, beim 5:10 in der 14. Minute betrug der Rückstand sogar fünf Treffer. Doch die Gäste ließen die Köpfe nicht hängen, sondern boten dem Tabellenzweiten in der Folge einen engagierten Kampf. „Wir sind nicht ganz optimal gestartet, haben dann aber gezündet“, berichtete Wilfer.

Vier Treffer in Folge

Vier Treffer in Folge brachten die HSG wieder zurück ins Spiel (9:10/18.). Der Ausgleich blieb der HSG jedoch verwehrt – sowohl in dieser Phase, als auch in allen späteren Momenten, wenn sie bis auf ein Tor aufgeschlossen hatte. Stattdessen zog Stadtoldendorf wieder ein wenig davon, nach dem 12:16 zog Wilfer seine Auszeit und konnte so den Lauf des TV bremsen (27.). Dennoch ging es mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel blieb der Abstand zunächst stabil (16:20/36.), ehe sich die Harzer wieder heranarbeiteten. Beim 20:21 durch Yannik Rauch war die Lücke abermals geschlossen und die Partie völlig offen (44.). Es folgte ein offener Schlagabtausch, in dem die Hausherren immer wieder den Vorsprung auf zwei Tore ausbauten, die HSG allerdings konsequent verkürzte. Nur der Ausgleich, er wollte schlicht nicht gelingen – auch nicht bei einer doppelten Überzahl rund um die 50. Minute. „Wir hatten gute Gelegenheiten, haben aber allein nach der Pause fünf Mal Aluminium getroffen“, haderte Wilfer. „Wenn wir das Quentchen Glück mehr gehabt hätten...“

„Hände wie Klodeckel“

So setzte sich das stete Verkürzen bis zum 26:27 fort (55.). Dann leisteten sich die Gäste einen Fehlpass beim Anwurf und Stadtoldendorf traf zweimal innerhalb von zehn Sekunden (26:29/56.). Julian Allershausen verkürzte noch einmal, als im Anschluss Merlin Missling allerdings eine Strafe kassierte, konnte der TV endgültig den Sack zumachen. Den Schlusspunkt für den nun feststehenden Aufsteiger setzte ihr litauischer Kreisläufer Eimantas Grimuta, mit elf Treffern der überragende Akteur. „Der war von uns kaum zu verteidigen, ist zwei Meter groß und hat Hände wie Klodeckel. Dazu hat er eine fast perfekte Quote gehabt, der war bärenstark“, zollte Wilfer dem TV-Hünen Respekt.

Mit der Leistung seiner Mannen zeigte sich der HSG-Coach zufrieden. „Wir haben vieles gut gemacht. Das war ein ganz anderes Auftreten als gegen Rosdorf und eines unserer besten Auswärtsspiele. Wir haben Stadtoldendorf das Leben wirklich schwer gemacht, die mussten lange für den Aufstieg arbeiten“, sagte Wilfer. Auch vom Gastgeber bekam die HSG viel Lob für den Auftritt, die Punkte blieben trotzdem im Weserbergland.

HSG oha: Berger, Bode – Ahlborn, Großkopf (1), D. Güthers (4), Gropengießer (3), M. Missling, Waldmann (1), Allershausen (2), Rauch (7/2), J. Mißling (2), Holzapfel (4), Wecker (3), Renner (1).