Göttingen. Der Niederländer gewinnt in eindrucksvoller Manier die European Darts Trophy. Im Finale fertigt die Nummer eins der Welt James Wade mit 8:3 ab.

Michael van Gerwen hat die European Darts Trophy 2018 gewonnen: Im Endspiel setzte sich die Nummer eins der Weltrangliste in der Göttinger Lokhalle mit 8:3 deutlich gegen seinen Kontrahenten James Wade durch. Damit verteidigte „Mighty Mike“ den Titel, den er sich bereits im vergangenen Jahr bei der Premiere der European Darts Trophy in Göttingen gesichert hatte und gewann zudem das Preisgeld in Höhe von 25 000 Pfund (rund 28 400 Euro).

Der Auftritt des zweifachen Weltmeisters in der Lokhalle glich über weite Strecken einem Durchmarsch: Nach Vincent van der Voort, Stephen Bunting, Daryl Gurney und Michael Smith musste sich schließlich auch sein fünfter und letzter Gegner, „The Machine“ James Wade, deutlich geschlagen geben.

Anfangs ein Duell auf Augenhöhe

Dabei begann das Endspiel, das von 2420 Zuschauern in der Lokhalle verfolgt wurde, zunächst auf Augenhöhe. Sowohl van Gerwen als auch Wade landeten zum Start ein Break, ehe sich Wade im dritten Durchgang durch ein 95-Punkte-Finish zum ersten Mal die Führung schnappte. Die folgenden drei Legs gingen jedoch alle auf das Konto des Titelverteidigers, der das Match mit 4:2 zu seinen Gunsten drehte – und die Führung bereits ab diesem Zeitpunkt nicht mehr einbüßen sollte.

Zwar meldete sich Wade, der sichtlich Probleme mit seinem Score hatte, da er die Pfeile zu selten in den Tripple-Feldern unterbringen konnte, mit dem Leg-Gewinn zum 3:4 aus seiner Sicht noch einmal zurück. Doch was dann folgte, fällt unter die Kategorie Machtdemonstration: Nachdem van Gerwen zuvor bereits zweimal die 501 Punkte mit nur zwölf Darts auf null gebracht hatte, spielte er im achten Durchgang der Partie zunächst sechs perfekte Darts und schloss das Leg letztlich mit elf Darts ab – Weltklasse!

Ein weiteres Break zum 6:3 und ein 110-Punkte-Finish zum 7:3 brachten van Gerwen endgültig auf die Siegerstraße. Das entscheidende Leg zum 8:3 schloss „Mighty Mike“, wie sollte es anders sein, schließlich mit dem höchstmöglichen Finish überhaupt ab und löschte 170 Punkte mit drei Darts – die Entscheidung. Am Ende standen für van Gerwen überragende Statistiken zu Buche: 111,27 Punkte erzielte er im Schnitt pro Aufnahme. Zum Vergleich: Wade kam nur auf einen Drei-Darts-Punktedurchschnitt von 79,09.

„Ich bin sehr glücklich“, sagte van Gerwen im Anschluss an seinen achten Erfolg auf der diesjährigen European Tour: „Egal wo ich antrete – ich möchte das Turnier gewinnen. Ich konnte über das ganze Turnier meine Konzentration hochhalten.“ Den anstehenden Aufgaben begegnet „Mighty Mike“ mit breiter Brust: „Jetzt kommen die großen TV-Turniere, die ich auch alle gewinnen möchte.“

Enttäuschter James Wade

James Wade, der zuvor starke Leistungen auf der Lokhallen-Bühne abgeliefert hatte, zeigte sich ob seiner deutlichen Finalpleite frustriert: „Ich bin sehr enttäuscht, dass ich im Finale richtig schlecht gespielt habe. Das muss man leider so sagen. Ich habe oft bewiesen, dass ich auf Michaels Niveau spielen kann, nur heute konnte ich es leider nicht abrufen. Wenn man so weit kommt, dann möchte man das Turnier natürlich auch gewinnen.“

Die Professional Darts Corporation zog unterdessen ein positives Fazit zum Darts-Wochenende in Göttingen, das an den drei Turniertagen insgesamt 11 500 Zuschauer anlockte: „Wir sind sehr zufrieden, kommen im nächsten Jahr mit der European Darts Championship gern zurück in die Lokhalle und hoffen, dass die Stimmung dann wieder genauso gut sein wird“, sagte Niclas Junker, Sprecher der PDC. „Mighty Mike“ ließ zum Abschluss eine Kampfansage da: „Nächstes Jahr komme ich für die Europameisterschaft zurück nach Göttingen und werde erneut siegen.“