Garmisch-Patenkirchen. Vier Zweier-Teams nehmen am Transalpine Run 2018 teil. Von Garmisch-Patenkirchen bis Brixen sind 258 km und 16.500 Höhenmeter zu bewältigen.

Zwei Läufer, drei Länder, eine Woche, der Traum – so lautet der Slogan des Transalpin Run, einer der härtesten Zweier-Team-Etappenläufe der Welt. Der Lauf über sieben Etappen führte die Zweier-Teams in diesem Jahr über die Ostroute von Garmisch-Patenkirchen bis nach Brixen in Italien. Insgesamt betrug die Strecke für die rund 300 Teams 258 km, 16.500 Höhenmeter im Aufstieg mussten bewältigt werden.

Katja Klages (l.) und Kerstin Fricke.
Katja Klages (l.) und Kerstin Fricke. © Privat | Privat

Auf diese lange „Urlaubsreise“ machten sich auch vier Teams aus dem Harz. Nadine Grüneberg und Stefanie Lehmberg starteten als Harzkind(er) beim neu eingeführten Run2, bei dem nur die ersten beiden Etappen zu absolvieren sind. Sie landeten in 13:13 Stunden auf Platz 14 von 25 Teams. Kerstin Fricke und Katja Klages waren als Trailperlen unterwegs. Leider war für die Zwei nach der vierten Etappe aus gesundheitlichen Gründen Schluss, bis dahin lagen sie auf einem starken Platz zehnten Platz.

Männer aus dem Harz

Sebastian Jägerfeld und Dominik Singer landeten als Harzkinder on Tour in der Kategorie Men auf Platz 19 von 57 Teams, 39:43 Stunden waren sie unterwegs. In der Kategorie Master-Men starteten Matthias Schwarze und Tobias Heinze für Orthomol Sport, sie kamen als 15. von 56 Teams nach 43:29 Stunden reiner Laufzeit in Brixen an. Trotz der Anstrengungen stand am Ende für alle fest: Diese Woche war grandios.

„Sowohl das Wetter hat super mitgespielt, als auch die gesamte Organisation und allen voran: die Läufer an sich“, berichtet Jägerfeld anschließend und erklärt: „Das Schöne an so einem Traillauf ist, dass man sich untereinander schätzt und respektiert. Das merkt man nicht nur am Start oder auf der Strecke, sondern auch im Ziel und auf der anschließendem Pasta-Party.“

Matthias Schwarze bei einem Downhill.
Matthias Schwarze bei einem Downhill. © Privat | Privat

Besonders die Kameradschaft untereinander beeindruckte Jägerfeld: „Jeder erzählt oder tauscht sich mit jedem aus, sei es Profi-Läufer, Hobby-Läufer oder nur Supporter. So sind neue Freundschaften schnell gefunden.“ Gerade bei so einem langen Lauf gebe es keine richtigen Konkurrenten, denn jeder achte auf jeden. „Alle, die es in diesem Jahr nach Brixen geschafft haben, können sich als Sieger bezeichnen, denn alle sind Sieger über die Alpen geworden“, sagt Jägerfeld und spricht für alle Beteiligten.

Sieben harte Etappen

Die sieben Etappen forderten von den Teilnehmern vom ersten Schritt an Höchstleistungen. Einen gemütlichen Aufgalopp gab es nicht, denn schon der erste Abschnitt von Garmisch-Partenkirchen nach Nassereith, unterhalb der Zugspitze durch das Wettersteingebirge, war 43,7 km lang. Auf der zweiten Etappe nach Imst (27,2 km) ging es über traumhafte Trails auf dem Starkenberger Panoramaweg hinauf zum Sinnesgatter und anschließend durch die Salvesenschlucht.

Immer wieder bieten sich imposante Ausblicke auf die Gipfel der Alpen.
Immer wieder bieten sich imposante Ausblicke auf die Gipfel der Alpen. © Privat | Privat

Die dritte Etappe war mit 51,0 km und 3.163 Höhenmetern der längste und härteste Abschnitt. In einem ständigen Auf und Ab ging es über die besten Pitztaler Trails ins Ziel nach Mandarfen am Ende des Pitztals. Highlight der vierten Etappe über 28.1 km nach Sölden war der Aufstieg zur Braunschweiger Hütte, die Überquerung des Rettenbach Jochs auf 2.998 Metern und des Rettenbachgletscher mit einer atemberaubenden Aussicht auf den höchsten Berg Tirols – die Wildspitze.

Über das Timmelsjoch und die Toniger Hütte ging es am fünften Tag nach St. Leonhard (38,5 km). Mit dem sechsten Abschnitt (34,2 km, 2.524 Höhenmeter) kamen die Läufer auf dem Weg nach Sarnthein richtig auf der Alpensüdseite an. Die letzte Etappe von 36 km bis nach Brixen hielt noch einmal mehr als 2.000 Höhenmeter parat. Mit Blick auf die Dolomiten-Gipfeln wurde schließlich der letzte Downhill ins Ziel absolviert.