Berlin. Leopard-2-Panzer sollen die Wende im Ukraine-Krieg bringen. Mehrere Länder verfügen über den Panzer. Wie viele Leos besitzt die Nato?

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erhofft sich vom Leopard-2-Panzer eine Wende im Ukraine-Krieg. Mit gut 60 Tonnen und zehn Metern Länge gilt der "Leo" aus deutscher Produktion als einer der besten Kampfpanzer der Welt. Deutschland will dem Vernehmen nach erst einmal 14 Leopard 2 liedern. Doch wie viele besitzen die europäischen Nato-Staaten und Anwärter wie Finnland?

Kampfpanzer in Dänemark

Eine genaue Anzahl der Leopard-Panzer geben Verteidigungsministerium, -kommando und die für den Einkauf zuständige Verwaltungsbehörde nicht preis. Jedoch wurden 14 Panzer laut Militärangaben im September vergangenen Jahres erstmals auf einen internationalen Einsatz nach Estland geschickt.

Leopard-2 aus Finnland

Finnland ist noch kein Nato-Mitglied, hat den Leo-2 allerdings schon im Repertoire. Nach Angaben des finnischen Verteidigungskommandos besitzen die Finnen rund 200 Leopard-2-Panzer.

Panzer Flotte in Griechenland mit unterschiedlichen Modellen

Griechenland hingegen hat eine deutlich größere Zahl an Leopard-Panzern: So gibt es 170 vom Typ 2HEL, 183 vom älteren Typ 2A4 und 500 vom Typ 1A5 aus der vorhergegangenen Leopard-Generation. Die hohe Anzahl von Panzern liegt im ständigen Konflikt mit der Türkei begründet.

Niederlande: Panzer außerlandes stationiert

Die Niederlande haben 18 Leopard-2A6-Panzer aus Deutschland geleast. Diese sind Teil des deutsch-niederländischen Panzerbataillons und im niedersächsischen Bergen-Hohne stationiert.

Leopard-2-Panzer Bestand in Norwegen nicht öffentlich

Laut Verteidigungsministerium hat Norwegen im Jahr 2001 52 gebrauchte Leopard 2A4 von den Niederlanden gekauft. Einige davon sind im Einsatz, andere werden als Ersatzteillager verwendet oder sogar verschrottet. Wie viele Panzer genau einsatzfähig sind, sagte das Ministerium nicht.

Polen besitzt modernisierte Variante

Polen besitzt laut polnischem Verteidigungsministerium 247 Leopard-Kampfpanzer in den Versionen 2A4 und 2A5 sowie in der modernisierten Version PL.

Portugal: Keine Auskunft über Leopard-Bestände

Vom portugiesischen Verteidigungsministerium gibt es keine Auskunft über die Leopard-Bestände. Laut Medienberichten haben die portugiesischen Streitkräfte 37 Leopard 2A6 im Einsatz.

Schweden: Mehr als 100 Panzer

Aus Schweden gibt es keine Angaben zur Anzahl der Leopard-Panzer. Allerdings gilt es als gesichert, dass Schweden mehr als 100 Panzer des Typs Leopard besitzt.

Slowakei: Ringaustausch geplant

Die Slowakei besitzt einen Leopard-Panzer. Bis Ende 2023 sollen es im Rahmen eines Ringtauschs insgesamt 15 werden. In die Ukraine wird davon wohl keiner geliefert.

Spanien mit größerem Bestand an Panzern

Spanien nennt 347 Leopard-Panzer sein eigen. Davon gehören 108 zur älteren Variante 2A4 und 239 Leoparden zum Typ 2A6. Jedoch sind einige Panzer nicht einsatzbereit.

Tschechien: Ringaustausch mit Deutschland

Deutschland stellt Tschechien im Rahmen eines Ringtauschs 14 Leopard 2A4-Kampfpanzer und Bergepanzer Büffel zur Verfügung. Diese sind der Ersatz für an die Ukraine gelieferte Panzer sowjetischer Bauart.

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Türkei hält sich bei Panzern bedeckt

Das türkische Verteidigungsministerium äußert sich nicht zu Stückzahl und Bewaffnung. Nach Zahlen des International Institute for Strategic Studies (IISS) besitzt die Türkei 316 Leopard 2A4, 170 Leopard 1A4 und 227 Leopard 1A3.

Ungarn: Keine Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine

Ungarn hat laut übereinstimmenden Medienberichten aus dem Jahr 2020 zwölf Panzer vom Typ Leopard 2A4 vom Hersteller Kraus-Maffei gemietet, die Ausbildungszwecken dienen sollen. Dazu sollen 2023 44 neue Leopard 2A7 kommen. Eine Lieferung an die Ukraine ist aufgrund der guten Beziehungen zwischen Ministerpräsidenten Viktor Orban und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sehr unwahrscheinlich.

Länder ohne Leopard-Panzer

Albanien, Belgien, Bulgarien, Estland, Frankreich, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Montenegro, Nordmazedonien, Rumänien, Slowenien, das Vereinigte Königreich und Zypern. (tok/dpa)