Berlin. Bald muss die Grundsteuererklärung beim Finanzamt sein. Doch das Dokument auszufüllen ist kompliziert. Dieses Tool kann dabei helfen.

Für Immobilienbesitzer wird es mitunter eng: Nur noch bis zum 31. Januar bleibt Zeit, um die Grundsteuererklärung einzureichen. Bei Versäumnis kann das Finanzamt empfindliche Strafen aussprechen. Dennoch scheinen viele zu zögern: Von den 36 Millionen Bürgern mit steuerpflichtigem Grundbesitz hat ein großer Teil die Erklärung bisher noch nicht abgegeben – unter anderem, weil das komplizierte Formular viele Eigenheimbesitzer verunsichert. Um sie zu unterstützen, gibt es verschiedene Tools, die beim Ausfüllen helfen.

Wer in digitalen Suchplattformen und auf Vergleichsportalen stöbert, findet sofort eine Reihe von Steuerkanzleien, die beim Ausfüllen der Dokumente für eine Gebühr aushelfen. Von 29,90 bis weit über 100 Euro reicht dabei das Preisspektrum für die Steuer-Software. Praktische Tipps gibt's dagegen kostenlos auf der digitalen Steuer-Plattform des Bundes, "Elster". Auch die Bundesländer, die über das Modell zur Erhebung der Grundsteuer bestimmen, bieten teils Ausfüll-Tutorials per Video oder Schritt-für-Schritt-Leitfäden an.

Ausfüll-Hilfe für Grundsteuererklärung: Kostenfrei, digital und verständlich

Eine besonders übersichtliche Orientierungshilfe hat die Ratgeber-Plattform "finanztip" entwickelt. Die Anleitung für die Grundsteuererklärung bietet je nach Bundesland die passende Richtschnur an. Dabei werden benötigte Dokumente und Hinweise, wo diese zu finden sind, übersichtlich gebündelt. Außerdem wurde das komplizierte Bürokraten-Jargon in verständliche Sprache übersetzt. Auch interessant: Grundsteuererklärung – Bund hängt Monate hinter Fristende

Dank Screenshots vom Online-Formular auf "Elster" können Verbraucher leicht nachvollziehen, wie sie Schritt für Schritt zur korrekten Steuererklärung gelangen. Anhand von Beispielen und Grafiken erklärt die Reaktion von "finanztip" detailliert Berechnungsmodelle und macht auf Stolperstellen aufmerksam.

Um die Grundsteuererklärung ausfüllen zu können, benötigen Sie in den meisten Bundesländern folgende Informationen:

  • Grundbuchdaten, Aktenzeichen sowie Gemarkung und Flurstück
  • Steuernummer-ID
  • Grundstücksart
  • Baujahr (Jahr des Bezugs) und Jahr der letzten Kernsanierung, falls durchgeführt
  • Bodenrichtwert
  • Anzahl Garagen (in manchen Ländern sind Freiflächen anrechenbar)

Reform hat Gewinner und Verlierer: Stadt vs. Land und Hausbesitzer vs. Mieter

Eine neue Berechnungsgrundlage für die Grundsteuer muss übrigens nicht notwendigerweise negativ sein. In vielen Fällen können Eigenheimbesitzer Geld sparen – das hängt allerdings von mehreren Faktoren wie Bodenrichtwert, Baujahr und Wohnfläche ab. Günstiger dürfte es voraussichtlich für viele Eigenheimbesitzer in ländlichen Gegenden werden. Dort wo Immobilienpreise in den letzten Jahren zulegten, müssen sich Grundbesitzer auf höhere Steuerabgaben einstellen. Die Grundsteuerreform hat auch für Mieter Konsequenzen, denn die Vermieter sind berechtigt, die Kosten umzulegen. Im Kommentar: Grundsteuer – Finanzämter und Bürger in der digitalen Wüste

Bereits seit den 1960ern, in Ostdeutschland sogar seit den 1930er-Jahren, wurden die Einheitswerte für die Grundsteuer nicht mehr aktualisiert. Das Bundesverfassungsgericht ordnete daher 2018 eine Reform der Steuererhebung auf Grundstücke an. Den Beschluss dafür, der 2019 von der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD beschlossen wurde, muss nun das Finanzministerium unter Leitung der FDP umsetzen.

Den ursprünglichen Stichtag für die Abgabe am 31. Oktober 2022 verschob Finanzminister Christian Lindner gegen die Kritik vieler Länderchefs nur wenige Wochen vor Fristende auf den 31. Januar 2023. In Kraft tritt die neue Berechnungsgrundlage erst ab dem Jahr 2025.