Davos. Über den Gesundheitszustand Putins gibt es immer wieder Gerüchte. Der ukrainische Präsident bezweifelte nun, ob Putin noch lebt.

Die Gerüchte um den Gesundheitszustand von Kremlchef Wladimir Putin reißen nicht ab. Auch die Frage, ob Putin bei öffentlichen Auftritten auf einen Doppelgänger zurückgreift, kommt immer wieder auf. Nun hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj öffentlich auf diese Theorie reagiert. Er sei nicht sicher, ob Putin überhaupt noch lebe.

Beim Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz) sagte der per Video zugeschaltete Selenskyj am Donnerstag: "Ich begreife nicht endgültig, ob er am Leben ist." Er sei sich nicht sicher, ob der auf den Bildschirmen gezeigte 70-Jährige der echte Putin sei. Unklar sei auch, wer in Russland überhaupt Entscheidungen treffe, sagte der 44-Jährige zur Frage möglicher Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über einen Frieden.

Stürzt Putin? Diese Männer könnten den Kremlchef beerben

Nikolai Patruschew (70), enger Vertrauer, Sekretär des Sicherheitsrates, wie Putin aus Leningrad: Er löste ihn schon 1999 als Geheimdienstchef ab.
Nikolai Patruschew (70), enger Vertrauer, Sekretär des Sicherheitsrates, wie Putin aus Leningrad: Er löste ihn schon 1999 als Geheimdienstchef ab. © Ronen Zvulun/ AFP
Sergei Sobjanin (64) leitete früher Putins Präsidialamt. Als Bürgemeister von Moskau ist er längst aus Putins Schatten getreten.
Sergei Sobjanin (64) leitete früher Putins Präsidialamt. Als Bürgemeister von Moskau ist er längst aus Putins Schatten getreten. © Alexander Astafyev/AFP)
Sergei Kirijenko (60), noch ein Mann aus dem  Dunstkreis Putins: Als Vize-Stabschef im Präsidialamt sitzt er im Zentrum der Macht.
Sergei Kirijenko (60), noch ein Mann aus dem Dunstkreis Putins: Als Vize-Stabschef im Präsidialamt sitzt er im Zentrum der Macht. © Sergei Savostyanov//dpa
Igor Setschin (62),  Manager, Yacht-Eigner, wegen seiner grimmigen Miene
Igor Setschin (62), Manager, Yacht-Eigner, wegen seiner grimmigen Miene "Darth Vader" genannt: Die EU führt ihn auf einer "schwarzen Liste". © Alexei Druzhinin/AFP
Dmitri Medwedew, Ex-Regierungschef und Präsident: Mit 57 Jahren der Benjamin in der Runde, ein Scharfmacher im Ukraine-Krieg.
Dmitri Medwedew, Ex-Regierungschef und Präsident: Mit 57 Jahren der Benjamin in der Runde, ein Scharfmacher im Ukraine-Krieg. © Yekaterina Shtunika/AFP
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Auch der ukrainische Militärchef Kyrylo Budanow hatte sich in der Vergangenheit zu der Doppelgänger-Theorie geäußert. Er gehe davon aus, dass der Kremlchef mehrere Look-Alikes habe. Tatsächlich hatte Putin auch einmal gesagt, dass ihm aus Sicherheitsgründen in der Vergangenheit die Nutzung eines Doppelgängers bei offiziellen Terminen ans Herz gelegt worden sei. "Die Idee kam auf, aber ich habe auf Doppelgänger verzichtet", sagte er.

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Wladimir Putin: Doppelgänger-Theorie – Kreml reagiert

Nach den Äußerungen Selenskyjs in Davos reagierte der Kreml. Sprecher Dmitri Peskow wies Zweifel an der Existenz Putins zurück – und schoss gegen den ukrainischen Präsidenten. Für Selenskyj sei das Dasein Putins und Russlands ein psychologisches Problem, sagte Peskow. Je eher Kiew erkenne, dass sowohl Russland als auch Putin auch in Zukunft bleiben würden, desto besser sei das für die Ukraine – eine ziemlich offene Drohung.

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Laut Peskow hat Putin erst am Donnerstag ein Eisbad genommen. Am 19. Januar wird in Russland Epiphanias, das Täuferfest, begangen. Millionen orthodoxer Christen gehen an dem Tag traditionell im Eis baden, um sich von ihren Sünden reinzuwaschen. Auch der Kremlchef zeigt sich seit einigen Jahren gern bei der Prozedur vor der Kamera. Allerdings gab es diesmal kein Foto davon. (fmg/dpa)

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt