Berlin. Bei Dreharbeiten hat Schauspieler Alec Baldwin eine Kamerafrau angeschossen. Sie starb wenig später. Jetzt soll er angeklagt werden.

Die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico will gegen den Schauspieler Alec Baldwin nach einem Todesschuss bei einem Western-Filmdreh Anklage wegen fahrlässiger Tötung erheben. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit. Baldwin hatte bei den Dreharbeiten zu dem Western "Rust" offenbar die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins erschossen. Auch der Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall von dem Projektil an der Schulter getroffen und verletzt.

Nach Auswertung der Ermittlungen gebe es genügend Beweise für eine strafrechtliche Verfolgung, teilte Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies mit. Baldwin hatte die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen.

Wegen fahrlässiger Tötung wird sich auch die Waffenmeisterin am Set, Hannah Gutierrez-Reed, vor Gericht verantworten müssen. Auch das gab das Gericht bekannt. Bei einer Verurteilung drohen den beiden bis zu 18 Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von jeweils 5000 Dollar (rund 4626 Euro).

Alec Baldwin erzielte außergerichtliche Einigung mit Hutchins Witwer

Am Filmset hätte sich eigentlich keine scharfe Munition befinden dürfen. Bekannt ist, dass Baldwin während des Drehs die geladene Waffe abfeuerte, die er für eine Requisite hielt. Der Revolver war offenbar versehentlich mit mindestens einer echten Kugel geladen worden. Der tödliche Vorfall sorgte international für Schlagzeilen.

Im vergangenen Oktober erzielte Baldwin, der Hauptdarsteller und Produzent des Westerns, in einem Zivilverfahren eine außergerichtliche Einigung mit Hutchins Witwer. Das schützt den 64-Jährigen aber nicht vor strafrechtlichen Konsequenzen. (dpa/lro)