Berlin. Die Ukraine kann nicht nur auf den deutschen “Marder“ zählen, sondern auch auf den AMX-10 und Bradley. Was die Schützenpanzer können.

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj ist begeistert. Er bedankte sich für eine "sehr wichtige Entscheidung“: Die erstmalige Lieferung westlicher Schützenpanzer. Sie verschafft seinem Land einen militärischen Vorteil im Ukraine-Krieg.

Neben den zugesagten 40 deutschen "Mardern" kann Oberbefehlshaber Waleryi Saluschnyj vor allem auf die Modelle Bradley aus den USA und AMX-10 aus Frankreich zurückgreifen.

Unlängst sagte er in einem Interview, "ich weiß, dass ich diesen Feind besiegen kann." Allerdings brauche er Ressourcen, unter anderem 600 bis 700 Schützenpanzer.

Ukraine-Krieg: Panzer gegen Putins drohende Offensive

Die aktuell größte Sorge der Ukraine ist, dass Kremlchef Wladimir Putin nach einer Mega-Mobilmachung mit einer neuen Streitmacht im Frühjahr eine Offensive startet. Was können die beiden Panzer aus den USA und Frankreich? Wie fällt der Vergleich zum "Marder" der Bundeswehr aus? Lesen Sie auch: Deutschland liefert Marder: Was der Schützenpanzer kann

Der Bradley ist wie der Marder ein Kettenfahrzeug und auch sonst am ehesten mit dem Panzer der Bundeswehr vergleichbar. Er transportiert und schützt Infanteriesoldaten. Insgesamt sechs haben Platz im Heck des sechseinhalb Meter langen, 3,6 Meter breiten und fast drei Meter hohen Panzers. Die Besatzung besteht aus einem Fahrer, einem Kommandanten und einem Richtschützen.

Der Geschützturm ist voll schwenkbar und mit einer Schnellfeuermaschinenkanone – Kaliber 25 Millimeter – ausgerüstet. Damit kann er Ziele bekämpfen, die bis zu drei Kilometer entfernt sein können.

Ukraine-Krieg: Die USA haben Tausende Panzer auf Lager

Unklar ist, wie viele Fahrzeuge die Amerikaner bereitstellen wollen. Angeblich verfügen sie über eine Reserve von mehreren Tausend Bradley. Der altbetagte Marder muss hingegen vom Hersteller vor einer Lieferung erst einmal instandgesetzt werden.

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Oldie, but goodie, das gilt erst recht für den AMX-10RC, der seit 50 Jahren beim französischen Heer im Einsatz ist und dort ohnehin abgelöst werden soll. Sein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich: Dieser Panzer fährt auf Rädern. Warum? Weil er so schneller, bis zu 80 Kilometer in der Stunde, und leiser als andere Panzer ist.

Letztes ist besonders wichtig, denn der AMX-10 RC ist ein Spähpanzer. Für ihn gilt das Motto "Sehen, ohne gesehen zu werden." Im Gefecht fährt er voraus, um feindliche Stellungen zu erkunden.

AMX-10 RC: Kleiner Panzer, aber große Kanone

Aber: Er ist relativ stark gepanzert und verfügt über eine 105-Millimeter-Kanone. Er muss keinem Kampf aus dem Weg gehen. Er ist zwar kein Kampfpanzer wie der Leopard (wohl aber schneller), aber doch robuster als der Marder.

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Die Franzosen sprechen denn auch von einem "leichten Kampfpanzer". Er ist rund neun Meter lang, drei Meter breit und 2,8 Meter hoch und kann mit einer Tankfüllung bis zu 800 Kilometer zurücklegen, viel mehr als der Bradley, der darüber hinaus insgesamt schwerfälliger ist.

Melnyk fordert jetzt die Lieferung von Kampfpanzern

Wenn die Franzosen davon eine genügende Zahl bereitstellen,wird der AMX-10 RC im Kampf gegen die russischen Streitkräfte wirklich etwas ausrichten. Klar ist aber auch: Schützenpanzer können keine Kampfpanzer ersetzen.

Kurz nach der politischen "Panzerwende" von Frankreich, Deutschland und USA meldete sich in Kiew der frühere ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, zu Wort. Er forderte "Kampfpanzer." Nach der Panzerlieferung ist vor der Panzerlieferung.

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

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