Berlin. Sie drangen in die Oper ein und sangen dabei: Klimaaktivsten haben der FDP einen Besuch abgestattet. Lindner reagierte mit Humor.

Parteichef Christian Lindner hält gerade seine Rede, da halt ein Protestlied durch die Stuttgarter Oper. Gemurmel im Saal, verwunderte Blicke und oben auf der Empore entrollt sich ein Tranparent. Es wird klar, woher der Gesang kommt. Klimaaktivsten haben sich Zugang zum Dreikönigstreffen der FDP verschafft und die Veranstaltung gestört.

Während sie Pete Segers "We shall overcome" interpretieren, wird lesbar, was auf dem Transparent steht: "Besser nicht regieren als falsch regieren – darum Tempolimit sofort", fordern die Aktivisten in Anlehnung an Lindners Zitat nach den geplatzten Verhandlungen über eine Jamaika-Koaltion im Jahr 2017.

Ein anderes Transparen möchte den versammelten Parteimitgliedern ins Gewissen reden: "Klimakollaps = Wirtschaftskollaps" mahnt es die Regierungspartei.

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Lindner moderiert Störer gelassen ab

Lindner reagiert gelassen und mit einer Portion Humor. "In die Hitparade kommt ihr damit nicht", ruft der den Singenden zu und begrüßt die Aktivisten: "Ihr seid uns herzlich willkommen", setzt er an bevor er nach einer kurzen Unterbrechung etwas schelmisch hinzufügt: "Aber um ehrlich zu sein würde ich es vorziehen, ihr würdet euch festkleben."

Am besten mit viel Klebstoff, fährt der Parteichef und Applaus und Gelächter fort. "Wenn ihr hier klebt, könnt ihr wenigstens niemanden behindern." Kurz darauf ist Schluss mit der Einlage, die Aktivsten verlassen friedlich den Saal. Lindner gibt ihnen mit auf den Weg: "Gründet eine Partei und sucht euch Mehrheiten für eure Position. So halten wir es in der Demokratie."

FDP-Parteichef Linder in der Stuttgarter Oper.
FDP-Parteichef Linder in der Stuttgarter Oper. © Bernd Weißbrod/dpa

Klimaaktivisten machen Parteitreffen zum Ziel

Nicht nur in der Oper sondern auch vor dem Gebäude kam es am Freitag zu Aktionen von Klimaschützenden. Die Gruppe Robin Wood, eine deutschlandweit auftretende gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt, hatte ebenfalls Transparente im Gepäck und forderte etwa "Keine Bühne für Klimaschutz-Blockierer".

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Bei Twitter schrieben die Aktivisten: "Wir wurden nicht eingeladen, sind aber trotzdem mit unseren Botschaften vorbeigekommen." Mit der Aktion in der Oper habe man aber nichts zu tun, sagte ein Sprecherin unserer Redaktion.

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Stattdessen bekannte sich die Letzte Generation zu der Transparent-Aktion. Die Gruppe schlug bei Twitter unversöhnliche Töne an und warf der FDP "Verfassungsbruch und Verbrechen gegen die Menschheit" vor. (pcl)

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